Close

Vogelwelt

Rosenstar – Wüstenvogel mit Federschopf

Rosenstar – Wüstenvogel mit Federschopf

Der Rosenstar ist in den Wüstenlandschaften Osteuropas und Asiens zu Hause. Doch nicht nur das unterscheidet ihn von unseren Staren.

Aussehen

Der Rosenstar unterscheidet sich zwar deutlich von seinem populären Verwandten, dem Star – aber sie haben auch Gemeinsamkeiten. Beide sind mit ihrem kurzen Schwanz und den spitzen Flügeln gute Flieger. Der Rosenstar wirkt etwas größer, tatsächlich werden beide Arten 19 bis 22 Zentimeter lang.

Männliche Rosenstare sind unverwechselbar. Die Grundfarbe ihres Gefieders ist ein weißliches Rosa, welches den Bauch und den oberen Rücken ziert. Die Flügel- und Schwanzfedern sowie der Kopf heben sich schwarz davon ab. Ein wichtiges Merkmal der Männchen ist ein schwarzer Federschopf, der bis in den Nacken reicht und (wie die Flügel) metallisch grün schimmert.

Bei Weibchen sind die beiden Farbbereiche nicht so klar voneinander getrennt. Sie sind insgesamt etwas matter gefärbt und haben einen viel kürzeren Schopf.

Vorkommen

Rosenstare brüten vor allem in Mittelasien sowie im Süden und Osten Europas. Sie sind vom Norden der Mongolei über Kasachstan und Usbekistan bis in den Süden Russlands, die Ukraine sowie Aserbaidschan und Armenien zu finden. Gelegentlich dringen sie sogar bis nach Ungarn vor, werden aber in Richtung Westeuropa immer seltener. Da Rosenstare bei Züchtern durchaus beliebt sind, sind Gefangenschaftsflüchtlinge keine Seltenheit.

In ihren Brutgebieten bewohnen die Vögel hauptsächlich Steppen, Halbwüsten und Wüstenlandschaften. Sie benötigen zwar einen direkten Zugang zu Wasser, sind jedoch nicht von Feuchtgebieten oder Küsten abhängig.

Einen Rosenstar werdet ihr auf dem Zug ins Winterquartier wohl kaum allein antreffen. Die Langstreckenzieher finden sich oft in großen Scharen zusammen, um nach Indien und Sri Lanka zu fliegen. Dort verbringen sie den größten Teil des Jahres.

Verhalten und Wissenswertes

Auf dem Land gelten Rosenstare oft als sehr nützliche Tiere. Denn sie ernähren sich während der Brutzeit von verschiedenen Springschrecken und verringern so die gefürchteten Schwärme der Wanderheuschrecken. Auch Feldheuschrecken haben nichts zu lachen, wenn eine Schar Rosenstare eintrifft. Die Vögel picken die Insekten vom Boden auf und gehen dabei sehr systematisch vor, eine Reihe nach der anderen. Im Herbst und Winter stehen dann auch Früchte, Nektar und Samen auf dem Speiseplan.

Bei den östlich lebenden Vögeln beginnt die Brutzeit schon im April. Das Nest aus dünnen Zweigen und Gras können sie im Grunde überall errichten: in Steinhaufen oder Felsspalten, unter Eisenbahnschwellen, Brücken oder Wurzeln, in alten Baumhöhlen oder Strohdächern. Beide Eltern beteiligen sich an der Brut, bis die Jungen nach etwa zwei Wochen schlüpfen.

 

Foto: Ron Knight (Lizenz: CC BY 2.0)

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert