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Vogelwelt

Kleines Sumpfhuhn – Auf großem Fuß durch’s Schilf

Kleines Sumpfhuhn – Auf großem Fuß durch’s Schilf

Das Kleine Sumpfhuhn ist ein faszinierender Wasservogel, der lautlos in dichtem Schilfrohr umherschleicht. Wer ihn entdeckt, begegnet – zumindest in Deutschland – einer Rarität.

Aussehen

Das Kleine Sumpfhuhn wird auch Kleinralle genannt und erreicht eine bescheidene Größe von circa 20 Zentimetern. Das kommt ihm jedoch zugute, denn so kann es sich gut vor unerwünschten Blicken verbergen. Dabei helfen auch die Tarnfarben des Gefieders. Männchen haben eine olivbraune Oberseite mit schwarzer Längszeichnung und weißen Tupfen. Von den Weibchen unterscheiden sie sich durch die blaugraue Unterseite. Auch der Kopf ist zu beiden Seiten blaugrau. Bei den Weibchen finden sich weniger schwarze Längsstreifen und ihre Unterseite ist bräunlich.

Beide Geschlechter haben einen grünlich-gelben Schnabel mit roter Basis, die Augen leuchten ebenfalls rot. Die Füße mit den langen, kräftigen Zehen sind, wie der Schnabel, grünlich-gelb gefärbt.

Vorkommen

Weltweit gesehen ist das Kleine Sumpfhuhn nicht gefährdet. Gerade in Europa zeigt sich aber eine deutliche Spaltung. Polen bildet die Grenze zwischen einem großen Brutgebiet im Osten und den verschwindend geringen Vorkommen in Mittel- und Westeuropa. Den Winter verbringen die kleinen Rallen in Südwesteuropa und dem Mittelmeerraum, manche zieht es auch bis nach Uganda und Kenia.

In Deutschland kommt die Art zwar vor, ist aber nicht leicht zu entdecken. Gute Beobachtungsgebiete liegen zum Beispiel in der Uckermark, an der Mecklenburgischen Seenplatte sowie in den Flusstalmooren Vorpommerns. Viel Geduld und ein gutes Auge sind überall wichtig, schließlich können sich unsere Vögel der Woche hervorragend tarnen.

Verhalten und Wissenswertes

Es sind die dichten Röhrichtflächen an stehenden oder fließenden Gewässern, in denen sich Kleine Sumpfhühner wohlfühlen. Dort können sie geschickt umherschwimmen und –klettern. Kleinere freie Wasserflächen stellen kein Problem dar, solange es genug Stengel und Halme gibt, an denen sich die Rallen entlanghangeln können. Dank ihres schlanken Körpers, der vom Kopf verlängert wird, schleichen sie meist lautlos durch den Schilfdschungel. Wenn Gefahr droht, rennen sie entweder davon oder tauchen sogar unter Wasser, bis die Luft wieder rein ist.

Auf diese Weise erbeuten sie ihre Nahrung, die hauptsächlich aus Insekten, Käfern, Schnecken und Würmern besteht. Gelegentlich lassen sie sich auch Samen und Sprossen von Wasserpflanzen schmecken.

Weil das Kleine Sumpfhuhn so heimlich lebt, ist nicht alles über seine Art der Fortpflanzung bekannt. Auf jeden Fall erreichen die Vögel im April ihre Brutgebiete in Europa. Junggesellen lassen während der Paarungszeit ihre quäkenden Rufe ertönen, die nach einer Verpaarung nur noch selten zu hören sind. Die werdenden Eltern bleiben zusammen und bauen wahrscheinlich auch gemeinsam das Nest. Dieses befindet sich gut versteckt am Wasser und kann oft auch nur schwimmend erreicht werden. Die Jungen schlüpfen nicht gleichzeitig, so dass sich das Männchen manchmal schon um den Nachwuchs kümmert, während das Weibchen noch brütet. Die Küken finden schon nach wenigen Tagen selbst Nahrung. Bei ihnen sind die Füße im Vergleich zum Körper ganz besonders groß und lassen sie von Anfang an gut durch die Halme klettern.

Foto: Sgbeer (CC BY-SA 4.0), from Wikimedia Commons

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