Die Vogelfotografie im Winter kann ein ganz besonderes Erlebnis sein. Hier findet ihr Tipps und Anregungen für euren nächsten Ausflug mit der Kamera.
Zugegeben: Auf den ersten Blick schreit der Winter nicht nach einer Foto-Tour. Blätter und Blüten haben sich verabschiedet, ebenso wie viele Tiere. Sie sind in den Süden gezogen oder halten gut versteckt ihren Winterschlaf. Und auch die ungemütlichen Temperaturen sprechen nicht gerade für sich. Trotzdem lohnt sich ein winterlicher Streifzug für Naturfotografen, denn die kalten Monate haben besondere Bedingungen zu bieten.
Einzigartiges Licht
Wie jeder Fotograf weiß, ist gutes Licht das A und O für eine gelungene Aufnahme. Im Sommer scheint die Sonne meistens hart und steil von oben. So gibt es kaum Schatten und Hell-Dunkel-Kontraste, die den Bildern Tiefe und Struktur verleihen könnten. Im Winter dagegen steht die Sonne fast den ganzen Tag recht tief am Himmel. So entsteht ein besonders sanftes Licht, das ihr an klaren, wolkenlosen Tagen sogar lange nutzen könnt.
Und der Winter bietet noch mehr Vorteile. Schnee und Raureif können die Landschaft über Nacht verzaubern und entfalten dann vor allem morgens ihren Reiz. Selbst wenn keine Tiere zu sehen sind, finden sich dann wundervolle Details für tolle Nahaufnahmen.
Vogelfotografie im Winter
Als Einstieg empfiehlt es sich, in einem Park mit Gewässer vorbeizuschauen. Auf Parkteichen und Seen schwimmen eigentlich immer ein paar Wasservögel. Enten, Rallen und Schwäne sind meist an den Menschen gewöhnt und kommen nah heran. So braucht ihr für den Anfang keine großen Brennweiten. Auch Reiher und Gänse werden immer zutraulicher und bieten gute Motive.
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Noch bequemer ist es natürlich, wenn ihr einen Garten habt. Dort könnt ihr eine Futterstelle einrichten, um Meisen, Finken und andere Gäste anzulocken. Zum Thema Vogelfotografie im Garten haben wir bereits einen Beitrag veröffentlicht.
Auch im Wald sind die Gegebenheiten günstig, da den Bäumen das Laub fehlt. Singvögel und Spechte fallen so viel schneller ins Auge. Allerdings sind Waldvögel auch scheuer als ihre Verwandten in der Stadt. Hier kommt es auf Geduld an. Statt permanent zu suchen, solltet ihr auch einige Zeit an einem Ort verweilen und schauen, welche Vögel sich zeigen. In der Wildnis ist es immer ein entscheidender Vorteil, die Futterplätze der Vögel zu kennen. Vor allem morgens sind sie dort sicher anzutreffen.
Winterfeste Ausrüstung
Akkus sind bei Kälte schneller erschöpft. Denkt daher an einen Ersatzakku und verstaut ihn möglichst nah am Körper. Setzt eure Kamera keinen plötzlichen Temperaturschwankungen aus. Ist sie draußen so richtig kalt geworden, solltet ihr sie im Auto, einer Garage oder einem anderen mäßig warmen Ort zwischenlagern. Wenn sie sich temperiert hat, könnt ihr die Kamera ins warme Wohnzimmer bringen. Umgekehrt hilft ein warmes Kirschkernkissen im Rucksack dabei, den Wechsel von Warm nach Kalt abzumildern. Gegen Kondenswasser hilft folgender Tipp: Bevor ihr ins Haus geht, wickelt die Kamera in einen Gefrierbeutel, drückt die Luft raus und knotet ihn fest zu.