Die Gryllteiste fällt mit ihrem schwarz-weißen Prachtkleid und den leuchtend roten Füßen auf. Sie lebt an den Meeresküsten des Nordens.
Aussehen
Genau wie der Papageientaucher gehört die Gryllteiste zur Familie der Alken. Sie erreicht eine Körperlänge von 32 bis 38 Zentimetern. Im Prachtkleid ist der mittelgroße Vogel nicht zu verwechseln. Das Gefieder ist überwiegend schwarz, genau wie die Augen und der gerade, spitze Schnabel. Nur auf den Flügeln leuchten zwei ovale, weiße Flecken. Für einen weiteren Kontrast sorgen die großen, roten Füße.
Im Schlichtkleid behalten Flügel und Schwanz ihre Färbung, das restliche Gefieder verändert sich. Die komplette Unterseite, die Flanken und der Bürzel erscheinen weiß – dort können stellenweise auch dunkle Federn auftauchen. Kopf und Nacken sind dunkel gesprenkelt. Die Federn am Rücken sind braunschwarz mit breiten, weißen Federsäumen.
Vorkommen
Die Gryllteiste brütet an den nördlichen Küsten Europas, Amerikas und Asiens. In Europa liegen ihre wichtigsten Brutgebiete auf Island, den Färöer-Inseln, in Irland, auf der norwegischen Insel Runde sowie in Schottland. Auf der arktischen Inselgruppe Spitzbergen kommt sie ebenfalls vor. Ihrem Lebensraum entsprechend ist die Gryllteiste ein genügsamer Vogel. Sie besiedelt Klippen und Felsen an der Küste. Dort brütet sie in Felsnischen und kleinen Höhlen.
Verhalten und Wissenswertes
Für die Nahrungssuche taucht die Gryllteiste in die nahen Küstengewässer ab – dabei entfernt sie sich selten weiter als 100 Meter vom Ufer. Bei ihren Tauchgängen nutzt sie die großen Schwimmhäute an den Füßen und ihre kräftigen Flügel als Antrieb. Kleinere Fische, Schnecken, Muscheln, Schwämme, Quallen und Krebstiere frisst die Gryllteiste meist bereits unter Wasser. Ihre Tauchgänge können oft zwei Minuten dauern und führen sie zehn bis 20 Meter unter die Oberfläche.
Anders als die anderen Alkenvögel legt die Gryllteise nicht eines, sondern zwei Eier pro Gelege. Jedes Brutpaar bezieht eine eigene Bruthöhle und bebrütet dort abwechselnd die Eier. Nach einem guten Monat schlüpfen die Jungen. Wenn sie ihre Höhle verlassen, können sie noch nicht richtig fliegen, sondern gleiten eher durch die Luft.
Bisher gilt der Bestand als stabil. Wo der Mensch Zugang zum Lebensraum der Gryllteiste hat, muss sie mit Verschmutzung und Überfischung der Meere kämpfen. Neben dem Menschen gehören Wiesel und Ratten zu den größten Feinden der Vögel.
Foto: Brian Gratwicke ( CC BY 2.0 )