Die Weißflügel-Seeschwalbe fällt durch ihr schwarz-weißes Gefieder und die raue Stimme auf. Sie baut ihre Nester im flachen Wasser.
Aussehen
Bei der Weißflügel-Seeschwalbe ist der Name Programm, vor allem in der Brutzeit. Kopf, Hals und Brust sind dann intensiv schwarz gefärbt. Davon heben sich die grau-weißen Flügel und der weiße Bürzel ab. Die Schultern, der Rücken und der untere Bauch sind dunkelgrau. Der Kontrast zwischen den Gefiederpartien fällt im Flug besonders stark auf. Der lange, spitze Schnabel ist schwarz, die Beine rot.
Im Ruhekleid wirken beide Geschlechter viel heller. Nur noch Hinterkopf und Nacken sind schwarz. Im restlichen Gefieder mischt sich viel Weiß mit verschiedenen Grautönen. Die Armschwingen haben einen weißen Rand und werden nach innen immer dunkler.
Vorkommen
Die Brutgebiete liegen größtenteils in Osteuropa. Kleinere Populationen finden sich auch Richtung Mittel- und Südeuropa, zum Beispiel in Norditalien. In Deutschland brütet die Art vor allem im Nationalpark Unteres Odertal, an der Grenze zu Polen. Die Art gehört zu den Langstreckenziehern und überwintert im tropischen Afrika.
Die Weißflügel-Seeschwalbe fühlt sich an Sümpfen, Flüssen und flachen Gewässern wohl. Anders als viele andere Seeschwalben ist sie also nicht so stark an Salzwasser gebunden, sondern häufig im Binnenland zu finden.
Verhalten und Wissenswertes
Unser Vogel der Woche lebt gern gesellig und bildet in der Brutzeit größere Kolonien. Dort ertönen dann aus vielen Kehlen die rauen, trockenen „tschrrre“-Rufe. Man sieht die Seeschwalben häufig im flatternden Flug über dem Wasser nach Nahrung suchen. Die besteht vor allem aus Wasserinsekten, Larven und kleinen Fischen.
Die Brutzeit beginnt im Mai. Im flachen Wasser bauen die Vögel schwimmende Nester aus Halmen und langen Blättern.
Ein Gelege besteht häufig aus drei Eiern, mehr sind aber möglich. Beide Altvögel brüten, etwa 18 bis 22 Tage lang. Die Küken verlassen schon wenige Tage nach dem Schlüpfen das Nest, brauchen aber einen knappen Monat, um das Fliegen zu lernen.
Foto: Frank Vassen (CC BY 2.0)