Die Falkenraubmöwe ist die kleinste Vertreterin ihrer Familie und eine wendige, geschickte Fliegerin. Hier erfahrt ihr mehr über unseren Vogel der Woche.
Aussehen
Mit einer Körpergröße von 38 Zentimetern ist die Falkrenaubmöwe die kleinste, aber auch die eleganteste Raubmöwenart. Nacken, Wangen, Brust und Bauch sind bei den erwachsenen Vögeln weiß gefärbt. Auf den Wangen ist manchmal ein Hauch Gelb zu sehen. Die graubraune Kopfplatte setzt sich deutlich ab, der Schnabel ist dunkel und recht zierlich. Flügel und Schwanz sind ebenfalls bräunlich grau gefärbt. Besonders fallen die extrem verlängerten, mittleren Steuerfedern des Schwanzes auf, die deutlich über die restlichen Schwanzfedern hinausragen.
Jungvögel sind wesentlich dunkler und am ganzen Körper gebändert. Der Schwanz ist bei ihnen stumpf abgerundet und hat noch keine langen Steuerfedern.
Die Falkenraubmöwe ist an ihrem leichten, seeschwalbenartigen Flug zu erkennen. Sie bewegt sich elegant und wendig durch die Luft und bleibt oft im Rüttelflug über einer bestimmten Stelle.
Vorkommen
Die Art brütet größtenteils in der Arktis Eurasiens und Nordamerikas. Einige Brutpaare gibt es außerdem im Norden Norwegens sowie auf Spitzbergen. Der größte Bestand brütet im europäischen Teil Russlands. Ihr Lebensraum sind die Fjälls und trockenen Tundren. Brutplätze können auch weit von der Küste entfernt im Binnenland liegen. Den Winter verbringt die Falkenraubmöwe als reiner Meeresvogel im südlichen Atlantik und Pazifik.
Verhalten und Wissenswertes
Unser Vogel der Woche liebt Lemminge. Sehr viel hängt davon ab, wie viele der kleinen Nagetiere in einem Jahr im Brutgebiet vorhanden sind. In schlechten Lemming-Jahren legen die Möwen nur ein Ei oder verzichten ganz auf die Brut. In diesen Fällen weichen sie – sozusagen notgedrungen – auf andere Kleinsäuger und Vögel aus. Im Winter jagen sie Fische, Krebse und Tintenfische.
Die Brutzeit beginnt im Mai. Das Nest ist eine Vertiefung am Boden, die manchmal unter kleinen Bäumen angelegt wird. Hier legt das Weibchen ein bis drei Eier und bebrütet sie gemeinsam mit dem Männchen etwa 23 Tage lang. Die Jungen finden sich schnell zurecht und verlassen schon nach wenigen Tagen das Nest, um mit ihren Eltern auf Erkundungstour zu gehen. Mit 25 Tagen sind sie flügge.
Foto: Gregory „Slobirdr“ Smith (CC BY-SA 2.0)