Im Naturschutzgebiet Forsthaus Prösa in Brandenburg wechseln sich alte Wälder und weitläufige Heideflächen ab. Zu den Vogelarten des Gebiets gehören Waldschnepfe, Wiedehopf und Ziegenmelker.
Zwischen Wald und Heide
Es mag ungewöhnlich sein, ein Naturschutzgebiet nach einem Gebäude zu benennen, aber das Forsthaus Prösa hat eine lange Geschichte und prägt die Landschaft seit Jahrhunderten. Schon 1591 errichtete man an der Stelle des heutigen Forsthauses eine Pechhütte, um aus dem Holz des Waldes Teer und Pech zu gewinnen. Ab 1820 wurde das Gebäude als Revierförsterei benutzt. Große Veränderungen bahnten sich an, als das Gebiet in der DDR als Truppenübungsplatz genutzt wurde. Zu dieser Zeit rodete man auf mehreren Flächen den Wald und brannte den Boden immer wieder kontrolliert ab. So konnte sich die Heidelandschaft entwickeln, die noch heute zu sehen ist.
Im August und September verwandelt sich die Landschaft in eine Traumwelt aus lila Heideblüten. Seit 1996 ist das Forsthaus Prösa Naturschutzgebiet und bekommt spezielle Landschaftspflege, damit die offene Heide erhalten bleibt. Dabei kommen auch Schafe und Heidschnucken zum Einsatz. Neben der Heide finden Besucher hier auch einen Wald aus seltenen Traubeneichen, die bis zu 200 Jahre alt sind.
Welche Vögel brüten hier?
In den Wäldern leben zahlreiche Spechtarten. Am häufigsten begegnet man Grün-, Schwarz– und Mittelspechten. Wendehälse, Grau– und Kleinspechte sind dagegen schon seltener. Es ertönen die Rufe der Kuckucke und ab Mai auch der Gesang der Pirole.
Wellenförmiger Flug, laute „up-up-up“-Rufe und ein prächtiges Gefieder – Wiedehopfe sind im Grunde unverwechselbar. Im Forsthaus Prösa kann man sie mit etwas Glück beobachten, vor allem auf den trockenen Sandflächen der Heide.
Am Waldrand balzen in der Abenddämmerung Waldschnepfen und Ziegenmelker. Zu den regelmäßigen Brutvögeln gehören außerdem Heide– und Feldlerche, Schwarzkehlchen, Neuntöter und Gartenrotschwanz. Am Himmel kreisen Wespenbussarde und Baumfalken auf der Suche nach Beute.
Tipps für den Besuch im Forsthaus Prösa
Ein Besuch im NSG Forsthaus Prösa lohnt sich vor allem zur Brutzeit. Aber auch im Spätsommer und Frühherbst, wenn die Heide blüht, bietet die Landschaft einen herrlichen Anblick. Verschiedene Wanderwege führen durch das Gebiet. Ein rund 10 Kilometer langer Rundweg durch die südliche Heidefläche ist besonders zu empfehlen. Und natürlich gilt wie immer: Fernglas und Bestimmungshilfe nicht vergessen!
Foto: OnkelJohn (CC BY-SA 3.0)