Der hübsche Maskenwürger lebt im Mittelmeerraum, wo er große Insekten jagt und auch gerne mal Duette anstimmt. Hier lernt ihr ihn näher kennen.
Aussehen
Der Maskenwürger ist ein kontrastreicher, etwa 18 Zentimeter großer Singvogel. Er hat eine schlankere Statur als der eng verwandte Neuntöter und einen längeren Schwanz. Männchen im Prachtkleid sind auf der Oberseite schwarz, nur das Gefieder an Schultern und Stirn setzt sich weiß ab. Auch der Ansatz der Handschwingen ist weiß, was beim sitzenden Vogel einen kleinen, weißen Flügelspiegel ergibt. Wangen und Hals sind ebenfalls weiß. Vom Auge bis zum Hinterkopf verläuft ein kräftiger, schwarzer Streif, der an eine Maske erinnert. Ein solches Schwarz-Weiß-Muster am Kopf tritt bei keiner anderen Würgerart auf. Die weiße Kehle geht in eine orange-rot überhauchte Bauchseite über. Der lange, gestufte Schwanz ist größtenteils schwarz. Davon heben sich die äußeren Steuerfedern in Weiß ab. Iris und Schnabel sind schwarz, die Beine und Füße grau.
Bei Weibchen ist die orange-rote Färbung des Bauches kaum zu erkennen. Außerdem sind sie am Kopf weniger kontrastreich gefärbt.
Vorkommen
Unser Vogel der Woche brütet im östlichen Mittelmeerraum. Zu den Verbreitungsgebieten gehören die Türkei, Mazedonien, Bulgarien, Griechenland und Zypern. Der Maskenwürger bewohnt abwechslungsreiche Landschaften mit viel Baum- und Buschbewuchs. Ideal sind alte Obstgärten, Olivenhaine und lockere Pinien- und Zedernwälder. Die Art überwintert im zentralen und östlichen Afrika.
Verhalten und Wissenswertes
Unser Vogel der Woche ist sehr aktiv und immer in Bewegung. Auch im Sitzen wippt und stelzt er permanent mit dem Schwanz. Als typischer Wartenjäger sitzt der Maskenwürger auf niedrigen Ästen und hält nach Beute Ausschau. Auf seinem Speiseplan stehen vor allem große Insekten wie Heuschrecken, Käfer und Libellen. Manchmal erbeutet er auch kleine Eidechsen oder Mäuse. Hat er eine Beute erspäht, lässt er sich fallen und greift das Tier auf dem Boden. Größere Beute hält er beim Fressen oft mit einem Fuß fest.
Maskenwürger gehen in jeder Brutsaison neu auf Partnersuche. Während der Balz spielt der Gesang eine wichtige Rolle und die Partner tragen häufig Duette vor. Außerdem bringt das Männchen dem Weibchen Geschenke in Form von Nahrung. Das Nest ist ein kleiner Napf aus Wurzeln, Gräsern und anderen Pflanzenteilen. Innen polstern ihn die Vögel mit Tierhaaren und Pflanzenwolle aus. Das Weibchen legt dann vier bis sieben Eier und bebrütet sie gut zwei Wochen lang. In dieser Zeit hält das Männchen Wache am Nest und versorgt das Weibchen mit Futter. Nach dem Schlüpfen kümmern sich beide Eltern um die Jungen, welche nach 20 Tagen flügge sind.
Foto: Claudia Becher (CC BY-SA 3.0)