Wieder ist die Vogelgrippe in den Medien: Russische Behörden meldeten die weltweit erste Übertragung einer besonderen Virus-Variante auf Menschen. Bisher galt der Erreger für uns als ungefährlich. Doch was ist die Vogelgrippe überhaupt, und wie können wir uns schützen?
Die Vogelgrippe: für Tiere eine tödliche Gefahr
Die Vogelgrippe, auch Geflügelpest genannt, wird bei Vögeln über das Virus H5N1 ausgelöst. Je nach Variante dieses Influenza-Virus Typ A verlaufen die Krankheiten unterschiedlich. Der Typ H5N8 gilt als besonders gefährlich für die Tiere. Die bei den Tieren auftretenden Symptome können Atemnot, ein wackeliger Gang oder struppiges Gefieder sein. Meist endet der Krankheitsverlauf leider mit dem Tod. Anstecken können sich sowohl Wildvögel als auch Hühner und Puten aus Mastbetrieben. Wird ein Vogelgrippefall bei einem Wildvogel nachgewiesen, gilt eine sogenannte Stallpflicht für Betriebe. Damit soll vermieden werden, dass die Vögel andere Nutztiere anstecken. Wird das Virus bei Hühnern oder Puten nachgewiesen, müssen die Tiere vorsorglich getötet werden.
Was ist besonders an der neuen Situation?
Verschiedene Varianten des Vogelgrippe-Virus wurden schon bei Menschen nachgewiesen. Die letzte große Vogelgrippe-Welle in Deutschland war im Winter 2016/2017. Seitdem kam es regelmäßig zu kleineren Ausbrüchen. Eine Übersicht zu aktuellen Vogelgrippe-Herden findet ihr auf der Seite agrarheute. Die Ansteckung erfolgte dabei nur in Ausnahmefällen: Die Infizierten hatten intensiven Kontakt zu erkrankten Tieren oder Federn. Nun aber haben sich erstmals in einem russischen Geflügelbetrieb sieben Mitarbeiter mit der Variante H5N8 angesteckt. Dies ist der erste gemeldete Fall dieser Art. Die Infektionen erfolgten im Dezember, so die russischen Behörden. Das Forschungszentrum Vektor in der sibirischen Großstadt Nowosibirsk habe die Virus-Variante bestätigt und Informationen über die Infektionen wurden an die WHO gesendet. Die Krankheitsverläufe seinen glücklicherweise mild gewesen, alle Mitarbeiter seien wieder gesund.
Wie schützen wir uns vor der Vogelgrippe?
Als oberstes Gebot beim Umgang mit Vögeln gilt Hygiene. Regelmäßiges Desinfizieren schützt euch, und auch die Tiere selbst. Berührt am besten keine toten Vögel. An ihnen können sich zahlreiche Keime und Erreger tummeln. Auch vom Kontakt mit herumliegenden Federn wird abgeraten. Solltet ihr einen toten Vogel finden, begrabt ihn oder entsorgt ihn in einer Plastiktüte. Befindet ihr euch zusätzlich in einem Gebiet, in dem die Vogelgrippe aktuell akut ist, meldet den Vorfall den zuständigen Behörden. Bei Arbeiten in mit Vogelkot bedeckten Bereichen solltet ihr vorsichtshalber eine Maske tragen. Weitere Informationen findet ihr in unserem Beitrag zu Vogelkrankheiten.