„Wenn die Schwalben niedrig fliegen, werden wir bald Regen kriegen. Fliegen sie bis in die Höh’n, bleibt das Wetter weiter schön.“ Habt ihr diese Weisheit schon einmal gehört?
Das Leben der Vögel ist stark an die Atmosphäre gebunden. Für ihren Lebensraum haben sie ganz besondere Sensoren entwickelt. Mit ihnen können sie die Veränderung von Druck, Licht oder eine elektrische Aufladung wahrnehmen können. Das macht sie zu feinfühligen und präzisen Meteorologen.
Die Wettersensoren der Vögel
Vögel nehmen neue Wetterlagen meist schon lange vor uns wahr. Das ist auch äußerst wichtig für die fliegenden Akrobaten. Würden sie von einem Unwetter überrascht werden, könnte sie das in lebensbedrohliche Situationen bringen. Zum einen hilft ihr Körperbau dabei, Druckveränderungen wahrzunehmen. Sie verfügen über ein atmungsaktives und isolierendes Federkleid, feine Luftsäcke und einen äußerst leichten Knochenbau. Auch die Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lichtschwankungen können sie frühzeitig erkennen. Diese Indikatoren helfen ihnen auch dabei festzustellen, wann es Zeit wird für die Balz oder wann sie in den Süden ziehen sollten.
Regenrufe von Amsel und Co.
Schon oft konnte beobachtet werden, dass Vögel sich untereinander vor Schlechtwetterfronten warnen. Durch bestimmte Rufe verständigen sie sich über die Veränderungen und passen ihr Verhalten an: Sie beeilen sich bei der Futtersuche und fressen schneller. Dann verziehen sie sich meist in ihre Nester. Wenn ihr durch den Wald lauft und es plötzlich still um euch wird, könnte das ein Zeichen für nahenden Regen oder Gewitter sein.
Stimmen die alten Bauernregeln?
Der Spruch über die Schwalbe ist tatsächlich wahr: Bei hoher Luftfeuchtigkeit und Wind, wie sie häufig als Vorboten von Regen auftreten, fliegen die Schwalben nah am Boden. Das liegt daran, dass sich bei dieser Wetterlage besonders viele Insekten in Bodennähe befinden. Auch Gänse geben den Menschen schon lange Zeit Auskunft über das Wetter. „Ziehen die wilden Gäns‘ und Enten fort, ist der Winter bald am Ort“. Diese Bauernregel besagt, dass der V-förmige Flug der Gänse Richtung Süden den ersten ernsthaften Kälteeinbruch und den nahenden Winter ankündigt. Weitere bekannte Bauernregeln zu Vögeln findet ihr auf der Seite medienwerkstatt.