Homosexualität bei Tieren ist vollkommen normal und keine Seltenheit. Die Gründe für eine solche Partnerschaft sind unterschiedlich: Manchmal ist kein Partner des anderen Geschlechts vorhanden, oder es geht darum, soziale Bindungen zu knüpfen und Streit zu schlichten. Manchen Tieren macht es einfach nur Spaß. Auch Vögel praktizieren gleichgeschlechtliche Liebe: Wir zeigen euch ein paar Beispiele aus der Vogelwelt.
Bisexuelle Albatrosse
Die meisten Vögel sind nicht rein homo- sondern bisexuell. Sie pflegen eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft, paaren sich jedoch mit dem anderen Geschlecht, um für Nachwuchs zu sorgen. So auch bei dem Laysanalbatros, der vor allem auf den Hawaii-Inseln zu Hause ist. Etwa 30 Prozent der Paare gehen monogame, lesbische Beziehungen ein. Die Eier lassen die Weibchen von Männchen aus anderen Beziehungen befruchten. Dann ziehen sie das Jungtier gemeinsam auf.
Auch Schwäne führen homosexuelle Beziehungen. Jedes fünfte Schwanenpaar ist schwul, das hält sie aber nicht davon ab, eine Familie zu gründen. In manchen Fällen adoptieren die Pärchen verlassene Eier. Es kommt aber auch vor, dass Männchen sich mit einem Weibchen paaren, und dieses nach der Eiablage vertreiben. Sie brüten das Ei dann mit dem Partner aus.
Familie Gänsegeier
Im Artis Zoo in Amsterdam haben sich zwei männliche Gänsegeier gefunden. Gänsegeier pflegen monogame Beziehungen, sie bleiben in der Regel ein Leben lang zusammen. Nachdem die zwei Tiere über mehrere Brutzeiten gebalzt und Nester gebaut hatten, half die Zoobelegschaft etwas nach. Ein befruchtetes, aber verlassen vorgefundenes Ei wurde den zwei Männchen anvertraut. Die Tiere begannen sofort, sich um das Ei zu kümmern und brüteten es erfolgreich aus. Das Jungtier wuchs prächtig heran. Mehr zu dem schwulen Geierpaar lest ihr auf der Seite Tierwelt.
Forschen heißt Geduld haben
Forscher konnten bisher bei etwa 130 Vogelarten homosexuelles Verhalten beobachten. Das Feld ist jedoch bisher nur wenig erforscht – Homosexualität scheint weiterhin ein Tabu-Thema zu sein. Ein anderer Grund ist wohl, dass Forscher viel Geduld aufbringen müssen, um homosexuelle Partnerschaften zu finden und diese auch über längere Zeit beobachten zu können.
Eine spannende Erkenntnis: Ein australischer Forscher stellte fest, dass sich außereheliche, homosexuelle Beziehungen vor allem bei den Vogelarten entwickeln, bei denen der Partner oder die Partnerin nur wenig bei der Aufzucht der Jungen helfen muss. Bedeutet also: Viel Freizeit heißt auch viel Zeit zum Flirten!