Eigentlich liegt ihr Zuhause über den Ozean, in Amerika. Doch der hellblaue Schnabel der Schwarzkopfruderente blitzt heute immer öfter auch auf europäischen Gewässern auf. Dabei ist die Ente bei uns nicht immer gern gesehen.
Aussehen
Dank des auffälligen blauen Schnabels der Männchen kann man die Schwarzkopfruderente von anderen Entenvögeln gut unterscheiden. Der Schnabel ist außerdem besonders breit, was ein Merkmal aller Ruderenten ist. Der Körper wirkt im Vergleich zum Kopf eher klein und gedrungen. Das Gefieder der Erpel ist kastanienbraun, der Kopf schwarz mit einem weißen Fleck. So auffällig schwimmen die Männchen aber nur während der Brutzeit herum: Außerhalb davon variiert das Gefieder zwischen braun und grau, und der Schnabel ist von unscheinbarer grauer Färbung. Auch die Federn des Weibchens sind graubraun, dieser Zustand bleibt jedoch ganzjährig.
Vorkommen
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Schwarzkopfruderente liegt in Nord- und Mittelamerika. Jedoch wurde sie durch den Menschen nach England eingeführt und lebt heute auch im europäischen Gebiet, in Nordafrika und im Mittleren Osten.
Die Ente bevorzugt stehende Gewässer wie Teiche oder Seen als ihren Lebensraum.
Verhalten und Wissenswertes
In Nordamerika ziehen die Schwarzkopfruderenten im Winter an Gewässer, die nicht zugefroren sind. Wenn Sie wieder in ihr Brutgebiet zurückkehren, gehen sie eine Saisonehe ein. Das Nest bauen sie in Ufernähe, am liebsten im Dickicht und Gestrüpp. Das Besondere daran: Über dem Nest errichten die Vögel ein kuppelförmiges Dach aus gebogenen Pflanzenteilen. Darin brüten die Weibchen zwischen 6 und 10 weiße Eier aus. Schon einen Tag nach dem Schlüpfen verlassen die Jungtiere das Nest und werden von der Mama in die Welt geführt.
Schwarzkopfruderenten ernähren sich von den Samen und Wurzeln verschiedener Wasserpflanzen, sowie von kleinen Lebewesen auf dem Wasser. In niedrigem Gewässer taucht die Ente ab und wühlt mit ihrem breiten Schnabel durch den Schlamm am Boden. Sie ist ein ausgezeichneter Schwimmer und Taucher, nur an Land watschelt sie etwas unbeholfen.
Seit 1980 kommen Schwarzkopfruderenten zum Brüten in den Norden Deutschlands, im Süden sieht man sie vor allem im Winter. Dabei steht sie in enger Konkurrenz zur Weißkopfruderente, deren Bestand immer weiter zurück geht. Da die Schwarzkopfruderente andere Arten immer mehr verdrängt, steht sie seit 2016 auf der „Liste der unerwünschten Spezies“ der Europäischen Union.
Foto: Ronald van der Graaf (Lizenz CC BY 2.0)