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Allgemein Vogelwelt

Pigmentstörungen bei Vögeln

Pigmentstörungen bei Vögeln

Immer wieder tauchen einzelne Vögel auf, die sofort ins Auge stechen: Ihr Gefieder ist komplett weiß, die Augen in einigen Fällen rot. Manche Vögel weisen hingegen nur weiße Flecken auf dem sonst gefärbten Gefieder auf. Wo liegt der Unterschied zwischen diesen Pigmentstörungen?

Albinismus

Die Pigmentstörung Albinismus wird genetisch vererbt. Die Haut verfügt zwar über Farbstoff bildende Zellen, die Melanozyten. Jedoch sind diese nicht in der Lage, den Farbstoff Melanin zu bilden. Welche weiteren Stoffe für die Färbung des Gefieders verantwortlich sind, lest ihr auf unserem Beitrag zu den Farben der Vögel.

Das von Albinismus betroffene Lebewesen bleibt also sein Leben lang von heller Farbe. Albinismus kann sowohl bei Menschen als auch Tieren auftreten. Die Besonderheit bei Vögeln ist, dass auch Schnabel und Augen von der Störung betroffen sind: Sie erscheinen rosa bis rot.

Leuzismus

Leuzismus ist eine harmlose Defekt-Mutation, bei der in der Haut keine Melanozyten vorhanden sind. Das fehlende Melanin sorgt dafür, das Stellen des Gefieders weiß sind, während andere die für den Vogel normale Farbe besitzen. Die Haut unter den Federn ist rosa. Anders als bei Albino-Vögeln sind Schnabel und Augen jedoch nicht rosa oder rot gefärbt. Grundsätzlich ist auch der Leuzismus angeboren.

Fortschreitendes Ausbleichen

Jedoch gibt es Fälle, bei denen das Gefieder mit der Zeit ausbleichen kann. Dies ist vor allem bei Vögeln mit dunklem Gefieder der Fall. Auch hier fehlt der Farbstoff Melanin, jedoch wird der Effekt von Mauser zu Mauser verstärkt. Bei manchen Vögeln lässt sich die Verfärbung auf Umwelteinflüsse oder eine mangelhafte Ernährung zurückführen. Der Effekt ist also wieder umkehrbar.

Welche Vögel sind besonders von Pigmentstörungen betroffen?

Leuzismus wurde in abgestufter Form bei vielen verschiedenen Vogelarten beobachtet. Besonders häufig sieht man Amseln und Stare mit den auffälligen weißen Flecken. Die Mutation stellt grundsätzlich keine Gefahr für die Vögel dar. Jedoch können sie sich schlechter vor Fressfeinden tarnen, und halten sich deswegen vorrangig in Städten und nicht in der freien Natur auf. Grundsätzlich können die Vögel aber genauso gut ihre Territorien halten und brüten wie die Artgenossen.

Ein fortschreitendes Ausbleichen tritt immer wieder bei Dohlen, Amseln, Blässhühnern oder Haussperlingen auf. Besonders häufig wurde das Phänomen bei Vögeln in der Stadt beobachtet, da ihnen häufig eine ausgewogene Ernährung nur schwer möglich ist.

Albino-Vögel haben geringere Chancen, lange in der Natur zu überleben. Sie stechen aus ihrem Schwarm hervor und wirken wie eine Zielscheibe für Angreifer. Außerdem können die Tiere durch die Pigmentstörungen nicht so gut sehen, da ihre Augen besonders empfindlich sind. Albinismus ist auch aufgrund der geringen Lebenserwartung bisher nur selten beobachtet worden.

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