Die Eltern machen’s vor, die Kinder machen’s nach: Nach diesem Prinzip erlernt auch der Warzenhonigfresser seinen arttypischen Gesang. Leider fehlen dem vom Aussterben bedrohten Singvogel zunehmend die Vorbilder, und nach und nach geht sein Gesang verloren.
Aussehen
Mit seinem gelb-schwarzen Gefieder ist der Warzenhonigfresser häufig nur schwer in den Baumkronen auszumachen. Der Kopf des Vogels ist, mit Ausnahme der gelben Augenränder, schwarz gefärbt. Auch Hals und Brust- sowie Bauchbereich sind von schwarzer Farbe. Auf dem Rücken befinden sich weiße Strukturen, die in Richtung Schwanz in ein kräftiges Gelb übergehen. Um an den Nektar der Blüten zu gelangen, besitzt der Warzenhonigfresser einen spitzen Schnabel und eine lange Zunge. Diese ist an der Spitze gespalten und mit Fransen bestückt.
Vorkommen
Ursprünglich war der Warzenhonigfresser über den gesamten Südosten Australiens verbreitet. Heute ist er an die wenigen Flächen gebunden, die noch nicht zerstört worden sind: Er lebt in Feuchtwäldern mit Eukalyptusbäumen sowie in Savannengebieten in der Nähe von Gewässern. Um an Nahrung und Wasser zu gelangen, zieht er in Schwärmen durch die Landschaft.
Verhalten und Wissenswertes
Der Warzenhonigfresser mag es, wie der Name schon verrät, süß. Als Nahrung dient der Nektar verschiedener Blüten, wie die des Eukalyptusbaumes. Welche spannende Wechselbeziehung zwischen dem kleinen Vogel und einigen Blüten besteht, lest ihr auf dem Beitrag über die kuriose Vogelwelt.
Zwischen September und November baut sich das Honigfresser-Paar ein napfförmiges Nest, in das zwei bis fünf Eier gelegt werden. Nach zwei Wochen schlüpfen die Jungen, und weitere zwei Wochen später verlassen sie erstmals das Nest.
Der Bestand der Warzenfresser ist in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Nur noch rund 300 Tiere existieren in Australien. Da sich die jungen männlichen Vögel nicht mehr anderen Männchen anschließen können, nachdem sie das Territorium ihrer Eltern verlassen haben, können sie den Gesang der Art nicht erlernen. Die Folge ist, dass immer mehr Männchen nur noch kurze Lieder mit weniger Silben singen. Manche übernehmen sogar den Gesang artfremder Vögel. Dadurch sind sie bei der Partnersuche benachteiligt.
Foto: Mark Gillow (Lizenz CC BY 2.0)