Auf den ersten Blick wirkt der kleine Vogel eher unscheinbar, und könnte beim Fliegen leicht mit einer größeren Möwe oder anderen Reiherarten verwechselt werden. Doch auf dem Boden, mit angelegten Flügeln, zeigt der Rallenreiher seine schönen Schmuckfedern.
Aussehen
Der Rallenreiher ist einer der kleinsten Reiher, den wir in Europa zu Gesicht bekommen. Er wird nur rund 50 cm groß und erreicht eine Flügelspannweite von 85 cm. Äußerlich ähnelt er dem Kuh– oder dem Seidenreiher. Mit angelegten Flügeln ist das Gefieder vorwiegend ockerfarben bis bräunlich gefärbt. Im Flug werden seine reinweißen Flügel und der Schwanz sichtbar. Beine und Schnabel sind von gelber Farbe, letzterer mit einer schwarzen Spitze. Im Prachtkleid trägt der Reihe andere Farben auf: Die verlängerten Nackenfedern leuchten Gelb, das Gefieder hat einen Violetten Schimmer und die Beine verfärben sich rötlich. Am blauen Schnabel lässt sich die Reiherart während der Brutzeit gut erkennen.
Vorkommen
Zu Hause ist der Rallenreiher in Südeuropa, sowie in Asien und Afrika. Der Zugvogel brütet im mitteleuropäischen Raum, in Südwestasien, in Marokko und Äthiopien. In einigen Fällen wurde der Vogel auch als Gast in Deutschland gesichtet. Die nördlichsten Brutvorkommen liegen in Ungarn. Ab September zieht der Reiher zum Überwintern den weiten Weg in Richtung Afrika.
Der Lebensraum des Rallenreihers ist vegetationsreich, und liegt in der Nähe von Seen oder Flüssen. In Sumpfgebieten trifft man den Reiher häufig an.
Verhalten und Wissenswertes
Rallenreiher ernähren sich von verschiedenen Insekten, Amphibien sowie kleinen Fischen. Sein Nest baut der Zugvogel in Büsche und Gestrüpp hinein, vereinzelt befinden sich die Brutplätze auch auf kleinen Bäumen sowie in dichtem Röhricht. Rallenreiher brüten am liebsten in Kolonien zusammen mit anderen Reiherarten, Sichlern und Zwergscharben. Ein Reiherpärchen legt im Durchschnitt 5 Eier ab, und brütet diese gemeinsam aus. Nachdem sich die Eltern etwa 45 Tage um den Nachwuchs gekümmert haben, werden die Jungtiere flügge.
In der Vergangenheit wurden Rallenreiher immer wieder wegen ihrer Schmuckfedern gejagt. Mittlerweile sind die Bestände jedoch nicht mehr bedroht.