Wie der Name schon verspricht, fliegen die männlichen Kapuzenwaldsänger mit einer schwarzen „Kapuze“ auf dem Kopf durch die Wälder Nordamerikas. Der kleine Singvogel ist als Insektenfresser besonders wichtig für das Ökosystem.
Aussehen
Innerhalb der Familie der Waldsänger ist der Kapuzenwaldsänger mit seinen 13 cm Körperlänge eher ein kleinerer Vertreter. Die Männchen weisen am Kopf eine schwarz gefärbte Kappe auf, die sich bis zur Kehle zieht. Die Augen- und Stirnpartie beider Geschlechter ist gelb, genauso wie auch der Brust- und Bauchbereich. Die Flügel und der Rücken des Kapuzenwaldsängers sind olivgrün bis gelb gefärbt. Der Schwanz des kleinen Vogels ragt weit über die angelegten Flügel hinaus. Der dunkle Schnabel ist schmal und spitz, die Beine sind von hellbrauner Farbe.
Vorkommen
Der Kapuzenwaldsänger lebt vorrangig in den Wäldern und Sümpfen Nordamerikas. Hier finden die Tiere in der Brutsaison ausreichend Schutz und Nahrung. Im Herbst ziehen sie in Gruppen nach Mittelamerika. Hier sieht man sie sowohl auf Feldern, in Gärten und Parks, als auch an den Rändern tropischer Regenwälder und in Mangrovensümpfen. Gut beobachten lässt sich der Kapuzenwaldsänger in Texas am Rio Grande.
Verhalten und Wissenswertes
Kapuzenwaldsänger sind tagaktiv, nur während der Zugzeiten sind die nachts unterwegs. Der Singvogel kommuniziert viel über verschiedene Lautäußerungen mit seinen Artgenossen. Zur Brutzeit singt er von einer erhöhten Position aus, um einen Partner zu finden. Während er im Winterquartier meist in kleineren Gruppen mit anderen Vögeln zusammenlebt, verbringt er die Brutzeit monogam. Vor allem männliche Kapuzenwaldsänger sind dabei sehr territorial und verteidigen ihr Revier aggressiv gegen verschiedene Fressfeinde: Auf die am Boden liegenden Nester haben es zum Beispiel Wildkatzen und Waschbären abgesehen. Doch der Nachwuchs ist einer weiteren Bedrohung ausgesetzt. Denn das Kapuzenwaldsänger-Weibchen wird vom Braunkopf-Kuhstärling immer wieder als Wirtsvogel für den eigenen Nachwuchs genutzt. Der Brutparasit stellt sich dabei besonders clever an: Die Eltern müssen ihr Ei in das schmale napfförmige Nest des Waldsänger schmuggeln, in dem bereits drei bis fünf Eier liegen.
Verschiedene Insekten und ihre Larven sind die Leibspeise des Kapuzenwaldsängers. Daneben stehen auch Beeren auf dem Speiseplan. Der kleine Vogel gilt allgemein als nicht bedroht. In den Gebieten, in denen sein Lebensraum zerstört wird, ist jedoch seine große Bedeutung für das Ökosystem zu erkennen: Es bilden sich Überpopulationen von „Schädlingsinsekten“, die den Baumbestand in der Region bedrohen.
Foto: Fyn Kynd (Lizenz CC BY 2.0)