Zur Familie der Spinte zählen 28 verschiedene Arten. Sie alle haben eine Sache gemeinsam: Ihr Gefieder schillert und strahlt in den schönsten Farben. Doch auch sonst ist die Vogelfamilie eine ganz besondere.
Innerhalb der Spinte existieren drei Gattungen. Die größte ist die der Bienenfresser, wissenschaftlich „Merops“ genannt. Zu dieser Gattung zählt unter anderem der bei uns heimische Bienenfresser, sowie der Regenbogenspint, der Smaragdspint, der Blauwangenspint und der Karminspint. Daneben werden die Gattung der Nachtspinte mit den zwei Arten der Rotbart- und Blaubartspinte sowie der Celebesspint als eine eigene Gattung unterschieden. Spinte können allgemein als kleine bis mittelgroße Vögel eingeordnet werden.
Tropische Farbpalette
Das Gefieder der Spinte ist bei fast allen Arten bunt gefärbt. Am häufigsten kommen blaue, grüne und gelbe Farbtöne vor. Bei den meisten Vertretern ist der Rücken dunkler als die Vorderseite. Spinte haben einen breiten kurzen Hals und einen charakteristischen spitzen Schnabel. Denn diesen Schnabel brauchen sie, um nach Insekten picken zu können. Außerdem sind auch die verlängerten Schwanzfedern sehr arttypisch. Die Geschlechter sehen sich in den meisten Fällen sehr ähnlich.
Der Grund dafür, warum Spinte solch ein schillerndes Gefieder tragen, ist ihr Lebensraum. Denn tropische und subtropische Vögel, die vorrangig in Wäldern leben, haben zahlreiche Möglichkeiten sich vor Feinden zu verstecken. Eine Tarnung, wie sie bei anderen Vogelfamilien auftritt, ist also nicht notwendig. Vielmehr müssen sie mit ihrem Äußeren auf sich aufmerksam machen, um einen Partner für die Brutsaison zu finden. Tropische Vögel tragen außerdem ein dunkleres Gefieder als Arten, die weiter entfernt von Äquator leben. Denn auf hellen Federn sammeln sich deutlich mehr Bakterien als auf dunklen, wie Wissenschaftler vor einiger Zeit herausfanden.
Meister der Insektenjagd
Zur Leibspeise der Spinte zählen verschiedene Insekten, die sie von einem Ansitz aus im Flug aus der Luft fangen. Manchmal sammeln sie die Bienen, Wespen und Käfer aber auch von Blättern und Ästen ab. Ihr Schnabel ist dafür hervorragend geeignet.
Das Leben der Spinte
Das Verbreitungsgebiet der verschiedenen Spintarten erstreckt sich von Afrika über Teile Europas, Südasien, Südostasien, Australien bis nach Neuguinea. Auf dem amerikanischen Kontinent sucht man vergeblich nach einem Vertreter. Und auch in Wüstenregionen halten sich Spinte normalerweise nicht auf: Mehr Glück hat man in tropischen und subtropischen Gebieten. Spinte mögen weite Savannen und offene Wälder, in denen sie von einem Ast aus die Gegend überblicken können.
Spinte leben einen Großteil des Jahres in Kolonien mit anderen Artgenossen zusammen. Sie sind Teil eines komplexen sozialen Gefüges: Mehrere Brutpaare ziehen ihren Nachwuchs gemeinsam groß. Junge Spinte der Brut aus dem Vorjahr gehen den Eltern dabei zur Hilfe. Die Tiere einer Kolonie unterstützen sich gegenseitig und verteidigen das Revier gegen Feinde. Eine weitere Gemeinsamkeit der Vogelfamilie sind die Bruthöhlen. Ein Großteil der Spintarten nutzt Tunnel und Erdhöhlen in sandigen Felsen, um die Eier abzulegen und den Nachwuchs vor Feinden zu schützen.