Mit dem bunten Gefieder im Prachtkleid fallen die Erpel der Prachteiderente auf jeden Fall auf. Wer die Entenart auf ihrem Zug in die Brutgebiete beobachten kann, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus: Riesige Schwärme mit bis zu 300.000 Vögeln ziehen dann am Himmel entlang.
Aussehen
Die Prachteiderenten sind etwas kleiner als die artverwandten Eiderenten. Dennoch gehören sie mit ihrem 50 bis 70 cm Länge zu den größten Meeresenten des Nordens. Zwischen Weibchen und Männchen besteht ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus, ihr Äußeres unterscheidet sich also klar voneinander. Die Erpel sind vor allem im Prachtkleid sehr auffällig gefärbt. Von den schwarzen Flügeln und dem schwarzen Bauchbereich hebt sich die helle, fast lachsfarbene Brust ab. Am Hals trägt der Erpel ein weißes Band, das zum Kopf hin in ein hellgraues Gefieder übergeht. Der Bereich unter dem Auge ist zart grün gefärbt, der Schnabel ist auffällig rot. Über dem Schnabel, auf dem für Eiderenten typischen Schnabelhöcker, ist eine markante gelbe Fläche mit schwarzer Umrandung zu erkennen. Von den Flügeln stehen im angelegten Zustand zwei kleine, dreieckige Segel ab.
Im Schlichtkleid tragen die männlichen Prachteiderenten ein schwarz-weißes Gefieder, von dem sich der rote Schnabel abhebt. Die Weibchen wiederum sind ganzjährig an ihrem braunen Schlichtkleid mit schwarz-brauner Musterung zu erkennen.
Vorkommen
Prachteiderenten brüten in Asien, Nordamerika sowie im europäischen Raum. An der arktischen Küste Nordostrusslands und Sibiriens ist sie zur Brutzeit ein häufiger Gast. Auch in Finnland kann man sie beobachten. Zum Überwintern zieht sie etwas weiter nach Süden, in Teilen der arktischen Meere, die eisfrei bleiben. In größeren Gruppen findet man sie an den Küsten und Gewässern Grönlands, Islands und Norwegens. An der Ostseeküste ist sie nur selten zu sehen.
Verhalten und Wissenswertes
Auf der maritim geprägten Speisekarte der Prachteiderente stehen Krill, Krebse, Tintenfisch und kleinere Fischarten. Während der Brutzeit gehen sie vor allem an stehenden Gewässern auf Nahrungssuche. Die restliche Zeit verbringen sie vorrangig auf dem Meer. Die Entenart ist ein sportlicher Taucher: In bis zu 50 Metern Tiefe kann sie nach Fisch suchen.
Prachteiderenten sind außerhalb der Brutzeit häufig in großen Gruppen von mehreren Tausend Tieren zu sehen. Zur Brut zwischen Mai und Juni baut das Entenpaar ein Nest in der Nähe von einem See oder am Strand. In das mit Federn ausgekleidete Nest legt das Weibchen 4–5 Eier, die anschließend über drei Wochen ausgebrütet werden. Bei der Betreuung der Küken schließen sich mehrere Weibchen häufig zusammen.
Ein paar schöne Aufnahmen der Prachteiderente in Norwegen findet ihr auf dem YouTube Video von Marek Jackowski – Wildlife photography.
Foto: Tim Sackton (Lizenz CC BY-SA 2.0)