Neuntöter
Der Neuntöter ist die kleinste Vogelart aus der Familie der Würger. Seinen etwas makabren Namen verdankt er der Angewohnheit, seine Beute auf Dornen aufzuspießen. Früher nahm man an, dass der Neuntöter stets neun Beutetiere auf diese Weise sammeln würde. Tatsächlich legt der kleine Würger sich auf diese Weise einen Nahrungsvorrat für schlechte Tage an. Die Vorgehensweise verschaffte dem Neuntöter auch Namen wie Dorndreher, Neunmörder oder Neunwürger.
Aussehen
Ein weiterer Name des Neuntöters lautet Dickkopp, der sehr gut seine Proportionen beschreibt. Der verhältnismäßig zierliche Vogel mit dem großen Kopf kann bis zu 18 Zentimeter groß werden. Der ausgeprägte Sexualdimorphismus der Vogelart ermöglicht auch ungeübten Vogelbeobachtern die Geschlechtsbestimmung des Neuntöters.
Männliche und weibliche Neuntöter
Während der männliche Neuntöter einen rotbraunen Rücken hat, ist seine Brust hellrosa gefiedert. Daher auch sein Name Rotrückenwürger. Besonders markant ist der graue Kopf mit einer schwarzen Gesichtsmaske, die direkt an den kurzen dunklen Schnabel anschießt. Das Neuntöter-Weibchen hat ein eher schlichtes Federkleid: Seine komplette Oberseite ist rostbraun und die Brust grau gefiedert. Typisch ist die Schuppung, bzw. Sperberung, des Brustgefieders beim Weibchen. Diese kann jedoch mit zunehmendem Alter verblassen.
Vorkommen
Der Neuntöter ist ein Zugvogel und von April bis September bei uns zu Gast. Den Winter verbringt er in Südafrika. Während er sich in Deutschland aufhält, ist der Neuntöter in Gehölzen und Buschgebieten am Rand offener Flächen (für die Jagd) zu finden.
Vogelbeobachtungs-Tipp
Da der Neuntöter das ganze Jahr ein stark territoriales Verhalten aufweist, kann man bei der Beobachtung mehrerer Neuntöter von einer Familie ausgehen. Übrigens lassen sich Neuntöter relativ leicht beobachten, da die Männchen oft weithin sichtbar auf Warte sitzen, um ihr Revier im Blick zu behalten. Besonders interessant ist es, den Neuntöter bei der Aufbereitung seiner Beutetiere zu beobachten. Je nach Art der Beute wird diese nämlich unterschiedlich behandelt.