Für Vögel, die in der kalten Jahreszeit nicht in den warmen Süden ziehen, kann die Nahrungssuche im Winter besonders schwer werden. Ihr könnt dabei helfen, den Vögeln die Suche nach Körnern und Co. zu erleichtern. In diesem Artikel zeigen wir euch, wie ihr Vogelfutter selbst machen könnt. So werden die kleinen Feinschmecker bestimmt bald auch bei euch zu Gast sein.
Meisenknödel: Das Grundrezept
Vogelfutter kann in zahlreichen Varianten hergestellt werden. Die wohl bekannteste Variante von Wintervogelfutter sind die sogenannten Meisenknödel. Das Grundrezept dafür ist Folgendes:
Ihr benötigt:
- Rinder- oder Pflanzenfett
- Sonnenblumenkerne und andere Sämereien
- zerkleinerte Haselnüsse
- Rosinen
- etwas Öl
- Topf
- Kochlöffel
Das Fett (Rinderfett am besten beim Metzger vorbestellen) erwärmt ihr zunächst vorsichtig auf niedriger Stufe in einem großen Topf. Es darf auf keinen Fall zu heiß werden, da es sonst ziemlich unangenehm riecht. Hat sich das Fett verflüssigt, gebt ihr einen Schuss Öl dazu, damit die Masse später formbar bleibt. Jetzt könnt ihr die Samen, Nüsse und Früchte sowie Weizenkleie und Haferflocken hinzufügen. Wenn alles gründlich vermischt ist, heißt es abwarten. Die abgekühlte Masse sollte noch formbar sein.
Nun könnt ihr verschiedene Gefäße mit dem Futterbrei befüllen. Eine Anleitung zum Bau einer Futterglocke findet ihr bereits auf unserer Seite. Aber natürlich könnt ihr aus der Masse auch einfach Meisenknödel rollen oder eine andere Form modellieren, die euch gefällt. Wichtig ist nur, dass ihr nicht vergesst, den Bindfaden einzuarbeiten, sonst könnt ihr eure Kunstwerke nicht aufhängen.
- Eine dekorative Idee sind auch mit Vogelfutter befüllte Apfelhälften zum Aufhängen. Der Vorteil hier: Die Vitamine in Äpfeln sind für Vögel sehr gesund.
- Wer gerne kreativ ist, wird auch diese Idee lieben: Zapfen als Futterstation.
Das Futter richtig platzieren
Nicht alle Vogelarten fressen am liebsten in luftiger Höhe! Die Herstellung des Vogelfutters ist nur der erste Schritt, denn auch die Platzierung des Futters sollte gut überlegt sein. Manche Wintervögel fressen beispielsweise lieber am Boden als in einem Baum. Zu diesen bodenständigen Genießern gehören Amseln, Drosseln, Rotkehlchen, Heckenbraunelle und Bergfinken. Bis auf den Bergfink gehören diese Arten außerdem zu den Weichfutterfressern, die sich beispielsweise über Rosinen oder Getreideflocken freuen. Ihr könnt das Futter lose an einem geschützten Ort auslegen oder in einer Orangenschale anrichten.
Mit hängenden Futterstationen wie der Futterglocke helft ihr vor allem sämtlichen Meisenarten sowie den Sperlingen und Buchfinken.
Wollt ihr Spechte oder Kleiber bewirten, versucht das Vogelfutter so dicht wie möglich am Baum anzubringen oder stellt ein stabiles Futterholz her.
Häufige Fehler bei der Vogelfütterung
Wer denkt, dass er Vögeln mit Resten vom Mittagessen einen Gefallen tut, der irrt sich, auch wenn es noch so lecker war. Gewürzte und gesalzene Speisen bringen den Magen der Vögel nämlich durcheinander. Lebensmittel wie Wurst, Käse und Salzkartoffeln sollten also nicht an Vögel verfüttert werden. Auf Butter und Margarine solltet ihr bei der Futterherstellung ebenfalls verzichten, da reines Fett für Vögel schädlich ist und Darmentzündungen hervorrufen kann. Auch Brot gehört entgegen der landläufigen Meinung nicht auf den Speiseplan von Vögeln, da es recht schnell verdirbt und im Magen der Vögel aufquillt.
Mit diesen Tipps steht der Vogelfütterung diesen Winter nichts mehr im Wege: Mit artgerechtem, selbstgemachten Futter macht ihr den Wintervögeln in eurem Garten besonders bei Frost und Schnee ganz sicher eine Freude.
Tipp: Für diejenigen, die viel Geduld aufbringen können, lohnt sich ein Blick aus dem Fenster: Mit etwas Glück könnt ihr einen Blick auf die gefiederten Freunde erhaschen. Auf unserem Blog findet ihr auch einige Artikel zum Thema Vogelbeobachtung.
Titelfoto von Andrik Langfield auf Unsplash