Ob Mehlwürmer, Nüsse, Beeren oder Samen: Die Essgewohnheiten unserer heimischen Vögel sind ebenso vielfältig wie sie selbst. In diesem Blogartikel wollen wir euch deshalb die bevorzugte Nahrung der gefiederten Tiere vorstellen.
Was kommt bei Vögeln auf den Teller?
Vögel fressen fast alles, was in der Natur vorkommt. Von Beeren, Obst, Gräsern, Sämereien, Würmern, Schnecken, Insekten, Fischen, Larven bis hin zu anderen Vögeln und Säugetieren. Viele Vögel ernähren sich je nach Jahreszeit unterschiedlich: So gibt es Vögel, die während der Aufzucht ihrer Jungvögel Insekten füttern und im Winter Sämereien fressen. Vor allem Standvögel oder Teilzieher müssen im Winter ihre Nahrung umstellen, um überleben zu können. Viele Vogelliebhaber stellen deshalb Vogelfutter im Winter für ihre heimischen Vögel zur Verfügung. Welche Tipps ihr dabei beachten solltet, erfahrt ihr bei uns im Blog.
Im Sommer hingegen finden die Piepmätze von allein genug Futter, weshalb der NABU empfiehlt eher nicht das ganze Jahr über zu füttern, sondern nur in Notzeiten einen Futterplatz anzubieten. Stattdessen sollte man als Vogelliebhaber im Sommer eher darauf achten, seinen Garten vogelfreundlicher zu gestalten, indem man zum Beispiel geeignete Nistplätze, Verstecke und natürliche Nahrungsquellen schafft, die gleichzeitig einer Vielzahl anderer Arten wie Insekten, Würmern und Co. Heimat bieten. Diese können dann von den heimischen Vögeln gefressen werden.
Auch die Tageszeit zum Fressen ist bei vielen Vögeln unterschiedlich. Die meisten Vögel fressen nach ihrer Nachtruhe, was bei einigen Vogelarten weit vor Sonnenaufgang ist. Am Tag legen auch viele eine Ruhepause zum Putzen ein, in der man sie nicht beim Fressen beobachten kann. Zum Abend hin kann man aber häufig viele verschiedene Arten gemeinsam fressen sehen.
Was fressen Singvögel?
Singvögel gehören häufig mit zu den Vögeln, die ihre Ernährung im Winter umstellen. Während diese im Sommer Insekten, Würmer, Larven, Läuse oder Beeren fressen, ernähren sie sich im Winter von Obst, Nüssen, Haferflocken, Rosinen oder Sämereien. Wahrscheinlich konntet ihr die Amsel bereits im Garten oder auf einer Wiese beobachten, wie sie sich nach unten schauend hüpfend durch das Gras bewegt. Das liegt daran, dass ihre Nahrung hauptsächlich aus Regen- und Mehlwürmern, Insekten, wie Käfern, und Früchten besteht. Um an die Würmer zu kommen, ziehen sie diese förmlich aus dem Boden heraus. Im Winter könnt ihr Blaumeisen und Kohlmeisen häufig an Futterhäuschen und Meisenknödeln beobachten. Dort fressen sie jegliches Körner- und Fettfutter, Samen, Nüsse und Beeren. Im Sommer und in ihrer Brut- und Nestlingzeit hingegen stehen überwiegend kleine Insekten und Würmer auf ihrem Speiseplan. Ebenso wie die Meisen füttern auch die Finken ihre Jungen bei der Aufzucht mit Insekten. Allerdings fressen Finken viel mehr Sämereien als die Meisen. Das erkennt man auch an dem kräftigen, dicken Schnabel der Finken. Ein Blick auf den Schnabel eines Vogels reicht nämlich meist aus, um herauszufinden, was auf seinem Speiseplan steht. Drosseln fressen im Sommer Würmer, Larven, Beeren, Obst und Insekten. Im Winter, wenn die Insekten im Winterschlaf sind, fressen sie Obst, wie bestimmte Früchte, Beeren und Sämereien. Der Star ernährt sich vor allem von Insekten, Schnecken, Würmern, Beeren oder Kirschen. Besonders Mehlwürmer scheint der schöne Singvogel zu lieben, während Körner für ihn nicht sonderlich interessant sind.
Was fressen Rabenvögel?
Rabenvögel gehören mit zu den Allesfressern unter den Vögeln. Ebenso wie die Möwen reinigen Rabenvögel unsere Strände und Städte von all den essbaren Sachen, welche der Mensch in den Müll schmeißt oder liegen lässt. So fressen Elstern unter anderem gerne Abfälle und Speisereste. Doch auch Insekten und deren Larven, Würmer, Spinnen und Schnecken sowie Nüsse und Beeren gehören zu ihrem Speiseplan. Des Weiteren macht die Elster vor Wirbeltieren nicht halt. Es kann auch vorkommen, dass sie Nester anderer Vögel plündert oder Aas frisst. Der Eichelhäher hingegen ist etwas wählerischer, was seinen Speiseplan angeht. Wie der Name schon verrät, gehört zu seiner Leibspeise Eicheln, aber auch zu Edelkastanien, Haselnüsse und Bucheckern sagt er nicht Nein. Gelegentlich ernährt sich der Eichelhäher auch von Nüssen, Beeren, Steinfrüchten, Baumsamen, Kernobst und Pilzen. Auch Insekten wie Schmetterlingsraupen, Blattwespen, Käfer und Spinnen verspeist er gerne. Als ein Rabenvogel kann es aber auch passieren, dass er als Nesträuber Jungvögel verspeist.
Was fressen Spechtvögel?
Spechtvögel ernähren sich größtenteils von Insekten und deren Larven, welche sie mühsam aus der Baumrinde oder aus morschen Holz klopfen müssen. Ihr Hämmern und Klopfen bei der Nahrungssuche solltet ihr bereits oft gehört haben. Doch auch Ameisen, Sämereien, Pilze, Nüsse und Beeren gehören ab und an zum Speiseplan eines Spechtes. Spechte sind sehr intelligent, sodass Grün- und Grauspechte ihr Revier nahezu punktgenau kennen und Ameisenhaufen auch unter einer Schneedecke wiedererkennen. Einige Spechtarten weisen sogar eine Vorstufe zum Werkzeuggebrauch auf: So benutzen Buntspechte Astgabeln oder natürliche Vertiefungen im Stamm als Schmieden, um Tannenzapfen oder Haselnüsse einzuklemmen und bequem aufpicken zu können.
Was fressen Sperlingsvögel (Spatzen)?
Sperlingsvögel ernähren sich von Insekten und Sämereien. Während der Haussperling Abfälle, Spinnen und Getreide zu sich nimmt, füttert der Feldsperling kleine Insekten und Larven während der Brutzeit an seine Jungen. Auch der Gartenbaumläufer und der Waldbaumläufer ähneln sich nicht nur sehr im Aussehen, sondern auch in seiner Ernährung: beide fressen gerne Insekten oder Spinnen.
Was fressen Wasservögel?
Wasservögel seht ihr häufig am See oder im Fluss nach Nahrung suchen: Wenn die Vögel kopfüber im Wasser stecken und nur ihre Schwanzflosse zu sehen ist, nennt man das gründeln. Sie suchen dann am Wasserboden nach Nahrung. Enten und Gänse fressen dabei sehr gern Gräser, Sämereien, Fische, Schnecken, Würmer und Muscheln. Ab und an fressen Gänse sogar mal eine Maus. Verschiedene Taucher-Arten fressen vor allem Fisch, Krebstiere, Mollusken, Frösche, Molche, Schnecken oder Larven.
Im Winter fressen viele Enten und Gänse Sämereien, Muscheln, Fische und Krebstiere. Häufig werden sie auch mit trockenem Brot gefüttert, was allerdings nicht gut für die Tiere ist. Wenn ihr also Wasservögel füttern wollt, nutzt lieber Getreide, Eicheln und Obststücke.
Was fressen Adler, Falken, Greifvögel und Eulen?
Alle Greif- und Raubvogelarten, sowie Eulen fressen sowohl im Sommer als auch im Winter Vögel, Ratten, Kleinsäuger, Fisch und Aas. Es gibt aber immer Ausnahmen, wie zum Beispiel den Seeadler. Während er im Sommer überwiegend Fisch frisst, muss er im Winter bei zugefrorenen Gewässer auf Wasservögel, Aas und Kleinsäuger zurückgreifen.
Was dürfen Vögel nicht fressen?
Vögel dürfen auf gar keinen Fall salzige Nahrung oder Lebensmittel fressen. Dies kann bei Vögeln Durchfall oder im schlimmsten Fall sogar den Tod verursachen. Auch sollte Vogelfutter nicht verschimmelt sein. Brot und andere Essensreste solltet ihr ebenfalls nicht an die Vögel verfüttern. Was ihr im Winter den Vögeln lieber reichen solltet, erfahrt ihr bei uns im Blog.
Titelfoto von Istvan Hernek auf Unsplash
