Der Kronenkranich – ein Tänzer mit Krone auf dem Haupt
| Name | Afrikanischer Kronenkranich (Balearica pavonina) |
| Größe | 100 bis 110 cm |
| Verbreitung | Westafrika, Sahelzone, Ostafrika |
| Lebensraum | offene Graslandschaften in Wassernähe, Sumpfgebiete, Verlandungszonen von Seen |
| Brutzeit | April bis September |
| Nahrung | kleine Reptilien, Insekten, Samen, Gräser und Kräuter |
Der Kronenkranich ist einer der majestätischen Vögel des afrikanischen Kontinents. Mit seiner goldenen Krone und den eindrucksvollen Balztänzen fasziniert er die Menschen seit unzähligen Jahren. In unserem neuen Artikel schauen wir uns den Kronenkranich etwas genauer an.
Aussehen
Aufrecht stehend ist der Kronenkranich bis zu 1 Meter groß und beeindruckt vor allem durch seine Flügelspannweite von bis zu 2 Metern. Die weiß gefärbten Federn an den Flügeln heben sich von der schwarzen Grundfärbung des Gefieders deutlich ab. Am auffälligsten aber ist sein Kopf. Wie der Name schon vermuten lässt, ist dieser mit einer aus gelb-goldenen Federn bestehenden Krone geschmückt. Der rote, nackte Wangenfleck ist ebenfalls charakteristisch für den Kronenkranich.
Der Kronenkranich besitzt lange, schwarzgefärbte Beine, die mit einer gut ausgebildeten Hinterzehe ausgestattet sind. Diese erlauben es dem Vogel auch auf Bäumen zu übernachten. Wissenschaftler vermuten, dass früher alle Kranicharten eine solche Hinterzehe besaßen. Bei den europäischen und asiatischen Kranichen hat sich diese aber im Laufe der Zeit zurückgebildet.
Vorkommen
Der afrikanische Kronenkranich wird in zwei Unterarten unterteilt, die in verschiedenen Regionen Afrikas leben. In Westafrika ist vor allem der Schwarzhals-Kronenkranich verbreitet, der das Gebiet zwischen Senegal und Tschad besiedelt. Der Sudan-Kronenkranich ist hingegen in Ostafrika beheimatet. Besonders im Sudan sowie in Kenia und Äthiopien existieren größere Bestände des Vogels.
Trotz der unterschiedlichen regionalen Verbreitung bevorzugen beide Unterarten den gleichen Lebensraum. In großen Sumpfgebieten, offenen Graslandschaften und in Verlandungszonen von Seen leben und brüten die Kronenkraniche. Bei letzterem handelt es sich um ein Gebiet mit einem Binnengewässer, das durch seine Nähe zum fruchtbaren Land viel organisches Material, zum Beispiel Schilf oder Seerosen, aufweist. Vor allem an den großen Seen in Subsahara-Afrika findet sich der Kronenkranich.Dazu zählen der Tschadsee, das Niltal, der Tarkunasee und die äthiopischen Seen im Osten des Kontinents.
Verhalten und Wissenswertes
Wie alle Kranicharten ist auch der afrikanische Kronenkranich ein geselliger Vogel. Außerhalb der Brutzeit leben sie in großen Gruppen zusammen. Beginnt in Afrika die Regenzeit, fangen auch die Kronenkraniche mit der Brut an. Für die Brutzeit finden sich die Vögel in Paaren zusammen und zeigen ein starkes territoriales Verhalten. Partner bleiben sich in der Regel ein ganzes Leben lang treu und kümmern sich gemeinsam um die Brut. Die Nester befinden sich meistens auf dem Boden und werden aus Schilf und Gräsern gebaut. Bei den Jungtieren handelt es sich um Nestflüchter, die bereits wenige Stunden nach dem Schlüpfen das Nest verlassen.
Bei der Nahrungssuche kann sich der Kronenkranich auf seine starken Beine verlassen. Ein paar kräftige Tritte auf den Boden reichen aus, um zahlreiche Insekten aufzuscheuchen, die der Vogel dann mühelos aufpicken kann. Charakteristisch sind auch die eindrucksvollen Balztänze der Vögel, die von einigen afrikanischen Stämmen bei rituellen Zeremonien nachgeahmt werden. Leider sind die Bestände des ikonischen Vogels in den letzten Jahren stark zurückgegangen. Vor allem die intensive Nutzung der Wasserflächen verkleinert den Lebensraum des Kronenkranichs immer weiter. Heute leben schätzungsweise nur noch 40 000 Individuen in freier Natur.
