Baden-Württemberg ist bekannt für seine ausgedehnten Landschaften und sein reiches kulturelles Erbe. In den zahlreichen National- und Naturparks unseres drittgrößten Bundeslandes könnt ihr zudem eine Vielzahl besonderer Vogelarten entdecken. In diesem Artikel erfahrt ihr, welche heimischen Vögel und besonderen Orte es in der Region zu erkunden gibt.
Eine vielfältige Natur und unerwartete Begegnungen – in Nationalparks findet man noch unberührte Natur, in denen die Tier- und Pflanzenwelt gedeihen darf. Taucht mit uns ein und erfahrt mehr über die verborgene Vogelwelt Baden-Württembergs.
Welche Vögel gibt es?
Wer in Baden-Württemberg unterwegs ist, wird Teil einer wunderbaren Natur mit ihrer facettenreichen Tier- und Pflanzenwelt. In den National- und Naturparks könnt ihr mit etwas Glück sogar einige besondere Arten entdecken, wie zum Beispiel
- den Kiebitz: Unser Vogel des Jahres fühlt sich unter anderem im Schwarzwald wohl.
- den Schwarzhalstaucher: Findet in den ruhigen Gewässern des Naturschutzgebiets Wagbachniederung einen idealen Lebensraum.
- den Eisvogel: Der leuchtend bunte Vogel kann am Federsee beobachtet werden.
- die Wasseramsel: In der Wutachschlucht können Beobachter diese interessante Art in Aktion sehen.
- die Zippammer: Lässt sich ab und zu im Gletscherkessel Präg blicken.
Besondere Orte für Vogelbeobachter in Baden-Württemberg
Baden-Württembergs Natur ist geprägt von reichen Feuchtgebieten, ausgedehnten Wäldern und idyllischen Seenlandschaften. Gerade für die Vogelbeobachtung sind diese eine Reise wert, denn in den naturbelassenen Regionen finden viele seltene Arten Schutz. Wir haben einige Highlights für euch zusammengestellt.
Naturschutzgebiet Wagbachniederung
Im Nordwesten des Bundeslandes befindet sich das Naturschutzgebiet Wagbachniederung. Dieses Feuchtgebiet gilt als das wichtigste Schilf-Flachwasser-Biotop des Landes. Mit seinen 275 verschiedenen Vogelarten ist es ein Traum für Vogelbeobachter. Durch die reiche Moorlandschaft ist das Gebiet auch Ankerpunkt vieler Zugvögel auf ihrer Reise gen Süden.
Außerdem fühlen sich hier viele bedrohte Arten wohl. Der Purpurreiher, der vom Aussterben bedroht ist, findet im flachen Wasser zwischen den Schlammbänken Schutz und Nahrung. Im Herbst sammeln sich in der Wagbachniederung riesige Starenschwärme, die Besuchern ein echtes Naturschauspiel bieten. Auch Limikolen, beziehungsweise Watvögel kommen nach Baden-Württemberg, um ihre Balzrituale zu vollführen.
Für Vogelliebhaber gibt es vorgesehene Beobachtungsposten und Feldwege, auf denen die Vögel ungestört beobachtet und fotografiert werden können.
Der Schwarzwald
Der Schwarzwald im Südwesten Baden-Württembergs umrandet einen riesigen Nationalpark, in dem es noch einige seltene Vogelarten gibt. Darin schlängeln sich wunderschöne Wanderwege, bei denen atemberaubende Ausblicke und abenteuerliche Begegnungen möglich sind. Der Schwarzwald beheimatet bei uns seltene Vogelarten, wie das Auerhuhn, den Wespenbussard oder den Sperlingskauz. Die Alpenringdrossel ist lokal sogar mittlerweile nur noch auf den Schwarzwald begrenzt. Mit etwas Glück und viel Geduld könntet ihr also einen dieser Vogelarten selbst antreffen!
Außerdem bieten Ranger Führungen durch den Nationalpark Schwarzwald an – dabei könnt ihr noch einmal auf besondere Weise die Tier- und Pflanzenwelt erleben.
Der Bodensee
Der Bodensee ist umgeben von 30 Naturschutzgebieten und erweist sich als ein wahres Paradies für Vogelbeobachter. In dieser idyllischen Region könnt ihr eine beeindruckende Vielfalt an Vogelarten beobachten, wie zum Beispiel im Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried. Dort kann man wunderbar spazieren oder wandern gehen – und dabei rund 300 heimische Vogelarten entdecken. Infotafeln informieren zudem über die reiche Natur- und Vogelwelt der Region. Rund um den Bodensee sind insgesamt 412 Vogelarten nachgewiesen, darunter Enten, Gänse, Graureiher und verschiedene Singvögel.
Eine besondere Rolle spielt der Bodensee für Zugvögel. Deswegen ist eine Reise im Frühjahr und Herbst sehr lohnenswert. Viele Arten rasten dort in teils sehr großen Schwärmen. Im Frühling trefft ihr mit etwas Glück unter anderem den Haubentaucher und Blässhühner bei der Brut an.
Birding in Baden-Württemberg
Die Vogelwelt kann man nicht nur sehen, sondern auch hören. Scheut euch also nicht, auch mal die Augen zu schließen und zu lauschen. Oft nehmen wir Geräusche und Vogelstimmen erst dann richtig wahr. Beim Birding kommt es darauf an, die Vogelwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen. So könnt ihr viele Vögel auch mit geschlossenen Augen “beobachten” oder überhaupt erst bemerken.
Denkt jedoch immer daran, die Vögel nicht zu stören. Gerade während der Brutzeit ist es wichtig, Abstand zu halten und nicht allzu weit ins hohe Gras zu gehen, denn dort befinden sich die Nester diverser Bodenbrüter.
Du interessierst dich für Vogelbeobachtung und willst noch mehr Hotspots in Deutschland kennenlernen? Auf unserem Blog Vogel & Natur findest du alles Wissenswerte rund um diese Themen. Lerne hier zum Beispiel die Vogelwelt in Thüringen kennen. Du hast noch nie aktiv Vögel beobachtet? Dann ist unsere Packliste zur Vogelbeobachtung bestimmt etwas für dich.
Titelfoto von Kenneth Schulze auf Pixabay