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Allgemein Vogel der Woche Vogelwelt

Laufhühnchen – scheuer Bodenbewohner

Laufhühnchen – scheuer Bodenbewohner
Name Laufhühnchen (Turnix sylvaticus)
Größe 10 bis 23 cm
Verbreitung Afrika, Asien, selten auch Europa
Lebensraum Offene, trockene Landschaften mit dichter, niedriger Vegetation
Brutdauer Juni bis September
Nahrung
Samen, Knospen, Beeren, Triebe, Insekten

Das Laufhühnchen, auch bekannt als Kampfwachtel, ähnelt äußerlich sehr den Wachteln. Tatsächlich gehört es jedoch zur Ordnung der Regenpfeiferartigen, welche unter anderem auch verschiedene Möwenarten umfasst. Alles, was es über die spannenden Bodenbewohner zu wissen gibt, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.

Aussehen

Wie bereits erwähnt, sehen Laufhühnchen Wachteln optisch recht ähnlich, sind aber mit einer Körperlänge von 10 bis 23 Zentimetern etwas kleiner. Ihr Schwanz sowie ihre Flügel sind etwas kürzer als die der Wachtel. Ihr Schnabel ist ebenfalls kurz und ungleichmäßig geformt. Die Füße des Laufhühnchens sind hingegen kräftig und tridaktyl, weshalb es drei nach vorne zeigende Zehen und keine Hinterzehe hat. Das Laufhühnchen ist unauffällig gefärbt: Das Gefieder ist größtenteils braun oder grau, die Brust ist dabei etwas heller gefärbt als der Rest des Federkleids. Schwarze Halbmonde zieren seine Brustseiten. Am Boden dient das schlichte Gefieder der Tarnung vor Fressfeinden. Die Weibchen sind deutlich größer als die Männchen und können im Gegensatz zu diesen dumpfe, gurrende Laute von sich geben.

Vorkommen

Als Lebensraum bevorzugt das Laufhühnchen offene, trockene Landschaften mit einer dichten sowie niedrigen Vegetation. Sie bewohnen häufig Halbwüsten und Savannen, da sie ihr Wasser fast ausschließlich aus der Nahrung ziehen können. Auch Agrarflächen wie beispielsweise Möhrenfelder sind ein möglicher Lebensraum für die kleinen Bodenbewohner. Das Schwarzbrust-Laufhühnchen bildet hier eine Ausnahme, denn es meidet offene Flächen und lebt gut versteckt im Regenwald Australiens. Ihr Hauptverbreitungsgebiet haben Laufhühnchen in den wärmeren Teilen der Erde, vor allem in Afrika und Asien. Auch in Australien gibt es Vorkommen der Vogelart. In Europa ist die Vogelart seltener, hier lebt sie vor allem in den südlichen Regionen Spaniens.

Verhalten und Wissenswertes

Laufhühnchen sind scheue, tagaktive Vögel. Den frühen Morgen und Abend nutzen sie für die Nahrungssuche. Je nach Verfügbarkeit kann ihre Ernährung sowohl pflanzlich als auch tierisch sein. Vornehmlich besteht diese jedoch aus Samen oder Insekten. Die Nachtstunden nutzen Laufhühnchen für Wanderungen, in Zeiten ohne Migration schlafen sie meist in Mulden im Boden. Aufgrund ihrer zurückgezogenen Lebensweise ist es nicht einfach, Laufhühnchen in ihrer natürlichen Umgebung zu erspähen. 

Eine Besonderheit der Art sind zudem die umgekehrten Geschlechterrollen. Diese zeigen sich vor allem während der Balz und Brut: Die Weibchen übernehmen bei der Partnersuche eine aktive Rolle. Mit dröhnenden Rufen verteidigen sie während der Balz ihr Revier gegen andere Weibchen. Die Männchen hingegen sind zum größten Teil für die Brut und Aufzucht der Jungen zuständig. In den gemäßigten Zonen findet die Brut des Laufhühnchens im Frühling oder Sommer statt, in tropischen Gebieten während der Regenzeit. Die Gelege können bis zu sieben Eier umfassen. Die Jungen schlüpfen bereits im Federkleid aus dem Ei und sind nach etwa zwei Wochen flugfähig. Es dauert rund vier Wochen, bis die Jungvögel völlig selbstständig überleben können. 

Du interessierst dich für Vogel- und Naturthemen und möchtest mehr über verschiedene Vogelarten, ihre Lebensräume und Vogelbeobachtung erfahren? Auf unserem Blog findest du dazu viele spannende Artikel. Lies zum Beispiel alles über die Vogelwelt in Nigeria, Vogelbeobachtung in Baden-Württemberg oder die Geltinger Birk.


Titelfoto von Biodiversity Heritage Library auf flickr

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