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Allgemein Vogel der Woche Vogelwelt

Buchfink – Bunter Schmuckfink

Buchfink – Bunter Schmuckfink
Name Buchfink (Fringilla coelebs)
Größe 14 bis 16 cm
Verbreitung Europa, Asien und Nordafrika
Lebensraum Wälder, Parks, Gärten, Hecken, ländliche Gebiete und städtische Landschaften
Brutzeitraum 12 – 14 Tage
Nahrung überwiegend Samen (z.B. von Bäumen, Sträuchern und Kräutern), aber auch Insekten

In Deutschland gibt es eine Vielzahl an Finkenarten: Girlitz, Grünfink, Karmingimpel, Kernbeißer und Dompfaff haben wir euch bereits vorgestellt. Jetzt folgt eine weitere, besonders hübsche und häufige Art – der Buchfink! In diesem Artikel erfahrt ihr alles über den beliebten Vogel.

Aussehen

Der Buchfink ist etwa 14 bis 18 Zentimeter groß und somit ungefähr so groß wie der Grünfink. Er gehört zur Familie der Edelfinken und zeichnet sich besonders durch sein auffälliges, farbenfrohes Gefieder aus. Der Bauch, Hals und die Seiten des Kopfes sind rotbraun, was einen schönen Kontrast zum blaugrauen Oberkopf und Nacken bildet. Ein markanter schwarzer Fleck auf dem Kopf über dem kräftigen Finkenschnabel setzt zusätzlich einen Akzent. Der Rücken des Buchfinken ist weniger bunt: Er ist in einem warmen Kastanienbraun gefärbt. Die Flügelspitzen und der Bürzel sind mit schwarz-weißen Mustern versehen. Das Weibchen ist im Vergleich zu den Männchen deutlich schlichter gefärbt: Ihr Gefieder ist in gedeckten Beige tönen und olivgrün gehalten, was ihr hilft, sich im dichten Geäst besser zu tarnen – besonders während der Brutzeit. Die auffällige Farbgebung des Männchens ist dagegen ein deutliches Zeichen für seine Rolle in der Balz.

Vorkommen

Der Buchfink ist in fast ganz Europa, Nordafrika und Vorderasien weit verbreitet. In Mitteleuropa ist er einer der häufigsten Brutvögel und auch in Deutschland kommt er in vielen Regionen vor. Besonders gerne lebt der Buchfink in Wäldern, Dickichten, Hecken und Obstwiesen. Er bevorzugt vielfältige Lebensräume wie Lärchenwälder, Buchenwälder (zum Beispiel im Nationalpark Hainich bei Eisenach) und bewaldete Mittelgebirge wie die Sächsische Schweiz. In unseren Gärten fühlt sich der Buchfink ebenfalls wohl – hier versteckt er sich bevorzugt in Bäumen, Hecken und dichten Efeugebüschen, wo er Schutz findet.

Interessanterweise ist der Buchfink ein Teilzieher: Das Männchen bleibt während des Winters häufig in Deutschland, während das Weibchen in den milden Süden zieht – oft nach Nordafrika. Diese unterschiedliche Wanderung zwischen den Geschlechtern ist eine besondere Eigenheit des Buchfinken und sorgt dafür, dass man auch im Winter noch die Männchen in den heimischen Gärten beobachten kann.

Verhalten und Wissenswertes

Der Buchfink ist ein äußerst geselliger Vogel, der in der Brutzeit gerne in kleinen Gruppen anzutreffen ist. Während der Balzzeit zeigt das Männchen seine auffälligen Farben und führt eindrucksvolle Gesangsdarbietungen auf, um das Weibchen zu beeindrucken. Das Nest baut das Weibchen meist in den oberen Ästen von Bäumen oder Sträuchern, gut versteckt in dichtem Laub. Die Brutzeit dauert etwa 12 bis 14 Tage, und das Weibchen legt 3 bis 5 Eier, die vornehmlich in einem warmen, gut gepolsterten Nest aus Gras, Wurzeln und Moos abgelegt werden. Beide Elternteile kümmern sich intensiv um die Aufzucht der Jungen. Das Männchen setzt dabei oft den Gesang fort, um das Weibchen zu unterstützen und die Reviergrenzen zu markieren.

Vogelbeobachtern wird dieser einzigartige Singvogel sicherlich viel Freude bereiten. Der lebhafte und hübsche Buchfink ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch ein echtes Energiebündel. Wenn er auf der Suche nach Nahrung am Boden ist, bewegt er sich mit schnellen, pickenden Bewegungen und einem rhythmischen Kopfnicken. Bei Konflikten zeigt der Buchfink jedoch auch seine durchsetzungsstarke Seite: Er stellt seine Kopffedern auf und gibt ein lautes Klickern von sich, um Rivalen zu vertreiben. Manchmal geht es aber auch weniger unauffällig zu: Während der Balzzeit kommt es regelmäßig zu echten Sängerwettkämpfen. Mit seinem variantenreichen Gesang versucht das Männchen, sich gegen andere Rivalen durchzusetzen.

Titelfoto:  iStock.com/Andrew_Howe

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