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Allgemein Vogelwelt

Meerenten und Säger: Faszinierende Taucher der Küsten und Gewässer

Meerenten und Säger: Faszinierende Taucher der Küsten und Gewässer

Meerenten und Säger – elegante Tauchvögel, die sich perfekt an das Leben in Gewässern angepasst haben. Erfahrt, was sie auszeichnet, welche Arten es gibt und wo ihr sie beobachten könnt. Ein Blick auf das Leben unter der Wasseroberfläche, der lohnt!

Was macht Meerenten und Säger so besonders?

Meerenten und Säger (Mergini) gehören zur Tribus der Entenvögel (Anatidae). In Bezug auf ihr Aussehen sind die Arten dieser Gruppe äußerst vielfältig. Diese Vielfalt spiegelt sich sowohl in ihrer Erscheinung als auch in ihrem Verhalten wider. Meerenten, wie etwa die Eiderente oder die Trauerente, können in große Tiefen tauchen – dort fangen sie Muscheln, Krebstiere und andere Bodentiere. Ihre kräftigen Flügel ermöglichen es ihnen, sich unter Wasser effizient fortzubewegen, während ihre dichte Federstruktur sie vor der Kälte des Meeres schützt.

Säger wie der Gänsesäger oder der Zwergsäger hingegen, haben sich zu geschickten Fischjägern entwickelt. Ihr schmaler, gezackter Schnabel dient als perfektes Werkzeug, um glitschige Beutefische sicher zu greifen. Diese einzigartige Verhaltensweise macht sie besonders spannend für Naturbeobachter. Säger bevorzugen meist Süßwassergebiete wie Flüsse und Seen, können aber auch in Brack- oder Küstengewässern angetroffen werden.

Ein weiteres spannendes Merkmal beider Gruppen ist ihr Verhalten während der Brutzeit. Während Meerenten oft abgeschiedene Brutgebiete an Küsten oder in arktischen Tundragebieten aufsuchen, um dort in Kolonien zu brüten, zeichnen sich Säger durch ihre oft territorialen Brutstrategien in Süßwasserumgebungen aus. Diese Unterschiede in ihrer Lebensweise sind ein tolles Beispiel für die Vielfalt innerhalb der Tribus der Mergini.

Welche Arten gibt es?

Meerenten und Säger umfassen eine beeindruckende Vielfalt an Arten. Hier ein Überblick über die wichtigsten Vertreter:

  • Eiderenten: Diese großen Meerenten sind vor allem für ihr dichtes Gefieder bekannt, das sie vor der Kälte schützt. Die bekannte Eiderdaune wird von den Weibchen für ihre Nester verwendet.
  • Trauerenten und Samtenten: Diese Arten bevorzugen die nördlichen Küsten und sind oft in großen Gruppen auf dem Meer anzutreffen. Sie ernähren sich vor allem von Muscheln, Schnecken und kleinen Krebstieren.
  • Prachteiderenten: Mit ihrem farbenprächtigen Gefieder gehören sie zu den beeindruckendsten Meerenten. Besonders zur Balzzeit sind die Männchen ein echter Blickfang.
  • Schellenten: Diese kleineren Tauchenten leben meist in Binnengewässern, sind aber auch an Küsten zu finden. Ihre Nahrung besteht vorwiegend aus kleinen Wasserinsekten und Krebstieren.
  • Spatelenten: Eine kleine Gruppe innerhalb der Meerenten, die durch ihren löffelartigen Schnabel auffällt, der ideal zum Sieben von Nahrung geeignet ist.
  • Säger: Diese Untergruppe ist besonders durch den Gänsesäger, Zwergsäger und Mittelsäger vertreten. Ihr gezahnter Schnabel macht sie zu hervorragenden Fischjägern.
  • Kragenenten: Diese Meerente ist die kleinste Entenart der Tribus Mergini, die in Europa vorkommt. Ihr Verbreitungsgebiet in Europa beschränkt sich jedoch ausschließlich auf Island.

Wo kann man Meerenten und Säger in Deutschland beobachten?

In Deutschland gibt es zahlreiche Orte, an denen man Meerenten und Säger in freier Wildbahn entdecken kann. Je nach Art und Jahreszeit bieten unterschiedliche Lebensräume optimale Bedingungen für die Vögel.

Küstenregionen der Nord- und Ostsee

Die Küsten der Nord- und Ostsee sind die besten Gebiete, um Meerenten wie Trauerenten, Samtenten oder Eiderenten zu beobachten. Besonders während der Zugzeiten und im Winter sammeln sich große Schwärme dieser Tauchenten in den küstennahen Gewässern. Orte wie das Wattenmeer, die Schlei oder die Kieler Bucht sind bekannte Hotspots für Vogelbeobachter.

Binnengewässer und Stauseen

In den Wintermonaten zieht es viele Sägerarten, darunter den Gänsesäger und den Zwergsäger, an große Binnengewässer. Seen wie der Chiemsee, der Bodensee oder der Steinhuder Meer bieten ausgezeichnete Möglichkeiten, diese eleganten Fischjäger aus nächster Nähe zu beobachten. Auch an großen Stauseen, wie der Talsperre Edersee, sind sie regelmäßig zu Gast.

Flüsse und Auenlandschaften

Für Säger, insbesondere den Gänsesäger, sind auch Flüsse ein wichtiger Lebensraum. Flussläufe wie die Elbe, der Rhein oder die Donau bieten ideale Bedingungen für die Jagd und sind hervorragende Beobachtungsorte, vor allem in ruhigeren Flussabschnitten mit guter Wasserqualität.

Egal, ob an den Küsten oder im Binnenland – die Vielfalt an Beobachtungsorten macht es möglich, Meerenten und Säger hautnah zu erleben. Ein Fernglas und ein wenig Geduld genügen, um in die faszinierende Welt dieser faszinierenden Vögel einzutauchen.

Titelfoto: iStock/mauribo