Der Uhu – Ein anpassungsfähiger Jäger
Name | Uhu (Bubo bubo) |
Größe | 61 – 73 cm |
Verbreitung | weite Teile Europas, Asien und kleinere Gebiete in Nordafrika |
Lebensraum | Gebirgsregionen, Wälder, Küstenregionen, Steppen, Steinbrüche |
Brutzeit | März bis Mai |
Nahrung | kleine bis mittelgroße Säugetiere, Vögel |
Den Balzruf des Uhus hat sicherlich jeder schon mal aus dem Wald schallen hören. Seinen Namen sowie seine wissenschaftliche Bezeichnung verdankt der Uhu diesem eindrucksvollen Ruf. Lange Zeit wurde der Uhu von Menschen als angeblicher Jagdschädling verfolgt und in Teilen Europas fast ausgerottet. Jetzt erholt sich der Uhu-Bestand an vielen Orten und die Verbreitungsgebiete dehnen sich wieder aus. Grund genug, sich diesen faszinierenden Vogel genauer anzuschauen.
Aussehen
Mit seiner Körpergröße von 70 cm ist der Uhu so groß wie ein ausgewachsener Steinadler und dadurch die größte in Europa vorkommende Eulenart. Weibchen und Männchen unterscheiden sich in der Federfärbung nicht voneinander, sind aber gut anhand ihre Größe erkennbar. Weibliche Uhus sind nämlich deutlich größer als ihr männliches Gegenstück.
Typisch für diese Vogelart sind die ausgeprägten Federohren, die gefiederten Beine und die leuchtend orange-roten Augen. Der Gesichtsschleier ist deutlich sichtbar, aber nicht so ausgeprägt wie beispielsweise bei der Schleiereule. Das Gefieder des Uhus ist meist ein helles Braun mit dunkler Streifung, wobei der Rücken dunkler ist als die Bauchseite. Je nach Unterart variieren die Musterung und die Brauntöne im Gefieder.
Vorkommen
Der Uhu hat in den letzten Jahrzehnten seine unglaublichen Anpassungsfähigkeiten gezeigt. Durch die intensive Jagd auf den Uhu siedelte er fast nur noch in Mittelgebirgen oder in den Alpen. Seitdem die Jagd aber eingeschränkt ist, siedelt er auch wieder in flacheren Regionen. Heute können Vogelbeobachter den Uhu in fast allen Lebensräumen finden. Egal ob Gebirge, Wälder, Steingruben, Meeresküsten oder leerstehende Gebäude, der Uhu fühlt sich eigentlich überall wohl.
Wichtig bei der Wahl des Lebensraumes ist vor allem ein ausreichender Jagdbestand. Das ideale Jagdgebiet des Uhus ist abwechslungsreiches Gelände, das von Gewässern, Gehölz, Gestrüpp und Hecken durchzogen ist. In solchen Gebieten findet der Uhu genügend Nahrung in Form von kleinen bis mittelgroßen Vögeln und Säugetieren. Außerdem benötigt der Uhu eine geeignete Bruthöhle für die Jungenaufzucht. Da er ein klassischer Felsenbrüter ist, braucht er Zugang zu Nischen und Felswänden. Ist ein geeigneter Brutplatz gefunden, wird dieser oft über Generationen an die Nachfahren weitergegeben.
Verhalten und Wissenswertes
Der Uhu ist ein in der Regel nachtaktiver Jäger. Tagsüber geht der Uhu nur bei Nahrungsengpässen auf die Jagd. Bei der Jagd zeigt sich das Geschick und die Schnelligkeit des Uhus. Er kann problemlos Raben, Tauben oder Krähen während des Flugs einholen. Meistens fliegt er bei der Vogeljagd hoch nach oben in die Baumwipfel und erspäht mit seinen guten Augen auf Ästen schlafende Vögel. Jagt er hingegen am Boden lebende Säugetiere, fliegt er im Gleit– oder Ruderflug über die Erde und erkundet so sein Jagdrevier. Hat er etwas erspäht, kann er auch im Laufen Jagd auf seine Beute machen. Selbst eine flüchtende Maus kann der Uhu mit seinen schnellen Beinen einholen.
Ein solch aktives Jagdleben bedarf natürlich auch ausreichender Ruheperioden. Tagsüber findet man den Uhu oft sitzend auf Ästen ruhen. Wie für Eulen typisch badet auch der Uhu gerne in der Sonne. Dafür legt er sich oft flach auf den Boden und genießt die Sonnenstrahlen auf seinem Körper. Um sein Gefieder zu reinigen, nimmt er auch öfter mal ein Sandband. Dafür benutzen sie ihre Flügel als Schaufel und bewerfen Kopf und Nacken mit Sand. Der Uhu ist also nicht nur ein versierter Jäger, sondern weiß sich auch ausreichend zu entspannen.
Titelbild von Alexas_Fotos auf Pixabay
6 Comments
Ich würde gerne erfahren, aus welcher ZEIT der Name /die Bezeichnung „Adlereule“ stammt, und in welcher Gegend er verwendet wurde.
Vielen Dank für Ihre Mühe. M. Noak
Hallo Frau Noak,
in welcher Zeit und Region sich dieser Begriff genau etabliert hat, konnte ich leider nicht ermitteln. Er hängt aber vermutlich mit dem Steinadler zusammen, da der Uhu fast genau so groß wird und beide als „Könige“ gelten, wobei der Uhu die Nacht und der Steinadler die Lüfte beherrscht.
Beste Grüße aus der Redaktion!
Ich würde gerne erfahren, aus welcher ZEIT der Name /die Bezeichnung „Adlereule“ stammt, und in welcher Gegend er verwendet wurde.
Vielen Dank für Ihre Mühe. M. Noak
Hallo Frau Noak,
in welcher Zeit und Region sich dieser Begriff genau etabliert hat, konnte ich leider nicht ermitteln. Er hängt aber vermutlich mit dem Steinadler zusammen, da der Uhu fast genau so groß wird und beide als „Könige“ gelten, wobei der Uhu die Nacht und der Steinadler die Lüfte beherrscht.
Beste Grüße aus der Redaktion!
Es würde mich interessieren, welche Spannweite die Flügel haben?
Hallo Helge,
der Uhu hat eine Flügelspannweite bis zu 180 cm!