Schreiadler – bodenständiger Greifvogel
Der Schreiadler, auch Pommernadler genannt, ist der kleinste aller heimischen Adler (lat.: Aquilae). Obwohl sich viele Vogelfans darum reißen würden, einmal einen aufzuspüren, wird das zunehmend schwerer. Da der Mensch den Lebensraum des Schreiadlers immer mehr einschränkt, brüten in Deutschland nur noch knapp 100 Paare.
Aussehen
Mit einer Länge von circa 65 Zentimetern ist der Schreiadler etwa so groß wie ein Mäusebussard. Diesem ähnelt er auch äußerlich: Sein dunkelbraunes Gefieder unterscheidet sich kaum von dem anderer Greifvögel. Typisch als Adler zu erkennen ist er aber durch sein adler-typisches Flugbild mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,60 Metern. Ebenso typisch sind das hosenartige Gefieder, welches bis zu den Fängen reicht, und der knallgelbe Hakenschnabel.
Vorkommen
Geografisch ist der Schreiadler von Ostdeutschland bis nach Moskau und im Süden über Griechenland und die Türkei bis an das Kaspische Meer verbreitet. Er überwintert in Ost- und Südafrika und kehrt im Winter wieder an seinen Brutplatz zurück. In Bestandszahlen gemessen ist seine Verbreitung leider weniger groß: Der Schreiadler ist vom Aussterben bedroht. Gründe sind die Entwässerung der Wälder und Einschnitte in seinen Lebensraum durch menschliche Nutzung. Einige Schutzprojekte wie diese NABU-Aktion in Mecklenburg-Vorpommern versuchen den Bestand des Schreiadlers zu erhalten. Dort leben nämlich etwa 80 der 115 in Deutschland verbleibenden Schreiadler-Brutpaare.
Vogelbeobachtungstipps
Obwohl der Greifadler sehr reviertreu ist und seinen bevorzugten Laub- und Mischwald kaum freiwillig verlässt, ist er für Vogelbeobachter sehr schwer zu erspähen. Zum einen liegt das am zunehmend kleinen Bestand dieser bedrohten Art, zum anderen daran, dass der Schreiadler ein sehr zurückgezogener Waldbewohner ist. Seinen Horst findet man selten und tut man es doch, so stört man den Schreiadler und es kann sein, dass er bald darauf in einen neuen Horst umzieht. Während er im Wald somit schwer zu beobachten ist, entdeckt man ihn relativ einfach am Himmel und kann ihn auch durch seinen lang gezogenen Schrei identifizieren. Sehr findige Vogelbeobachter erspähen den Schreiadler auf einer waldnahen Wiese bei seiner skurrilsten Tätigkeit: Der Jagd zu Fuß. Anders als man es von einem Adler erwarten würde, ergreift der Schreiadler seine Beute nicht aus dem Sturzflug, sondern spurtet der erspähten Beute am Boden hinterher. Nicht wirklich ein König der Lüfte also.
Foto: Ron Knight (Lizenz: CC BY 2.0)
1 Comment
Ich bin der meinung,dass ich den schreiadler in den woldzegartner wiesen am tangahnsee gesehen u gehört habe. 18.10.2018