Buchfink – Bunter Schmuckfink
Finken gibt es in Deutschland wie Sand am Meer: Girlitz, Grünfink, Karmingimpel, Kernbeißer und Dompfaff haben wir euch schon vorgestellt. Jetzt kommt eine weitere Art mit einem Steckbrief hinzu: Der so hübsche wie häufige Buchfink.
Aussehen
Der Buchfink ist mit seinen 14 bis 18 Zentimetern etwa so groß wie der Grünfink und gehört zur Untergruppe der Edelfinken. Das auffälligste am Buchfink ist jedoch seine bunte Färbung: Bauch, Hals und Kopfseiten sind rotbraun, was im Kontrast zum Blaugrau der Kopfoberseite und des Nackens steht. Ein schwarzer Fleck ziert den Kopf des Buchfink über dem kräftigen Finkenschnabel. Der Rücken ist weniger bunt, aber ebenso hübsch: Oben trägt der Buchfink ein warmes Kastanienbraun, während Flügelspitzen und Bürzel schwarz-weiß gemustert sind. Typischerweise kleidet sich das Weibchen schlichter: Ihr Federkleid ist beige und olivgrün.
Vorkommen
Der Buchfink ist in fast ganz Europa, Nordafrika und Vorderasien weit verbreitet. In Mitteleuropa ist dieser Fink ein häufiger Brutvogel, in Deutschland sogar einer der häufigsten überhaupt. Als Lebensraum bevorzugt der Buchfink Wälder, Dickichte, Hecken und Obstwiesen. Gerne besiedelt er den Lärchenwald, Buchenwälder wie im Nationalpark Hainich bei Eisenach oder bewaldete Mittelgebirge wie die Sächsische Schweiz. In euren Gärten verbirgt sich der Buchfink am liebsten in Bäumen, Hecken und Efeu.
Der Buchfink ist hierzulande ein Teilzieher der besondern Art. Die Weibchen kleiden sich vielleicht schlicht, machen sich im Urlaub aber gerne selbstständig. Denn es sind meist die Männchen, die bei uns überwintern, während die Weibchen nach Nordafrika ziehen.
Vogelbeobachtungs-Tipps
Euch Vogelbeobachtern wird der Buchfink Spaß machen. Der kleine Vogel ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein munterer und lebhafter Geselle. Bei der Nahrungssuche am Boden bewegt er sich mit rhythmischem Kopfnicken und schnellen, pickenden Bewegungen fort. Rivalen gegenüber ist er sogar teils aggressiv: Mit aufgestellten Kopffedern stößt er als Drohlaut ein lautes Klickern aus. Nicht immer werden Streitigkeiten aber so schmucklos beseitigt: Bei der Balz lässt sich der Buchfink gerne einmal zu einem Sängerwettstreit hinreißen. Mit schmetternden, variantenreichen Gesangsstrophen versucht er sich dann gegen seine Mitstreiter durchzusetzen. So spektakulär sind diese Wettbewerbe, dass sich Verbände von Finken-Liebhabern zusammengeschlossen haben, um diese zu beobachten. Und das hat Tradition: In Sachsen-Anhalt wurde die Finkenliebhaberei erst kürzlich als UNESCO-Weltkulturerbe vorgeschlagen. Wenn der Buchfink nur wüsste, wie beliebt er ist!
Foto: Noel Reynolds (Lizenz: CC BY 2.0) / flickr.com