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Großtrappen in den Belziger Landschaftswiesen

Großtrappen in den Belziger Landschaftswiesen

Im Südwesten Brandenburgs erstrecken sich die Belziger Landschaftswiesen. Einst verlief hier die Grenze zwischen Sachsen und Preußen, heute sind die Landschaftswiesen ein wichtiges Naturschutzgebiet, in dem Vogelarten wie die Großtrappe vor dem Aussterben bewahrt werden.

Die Landschaftswiesen sind nach der Stadt Bad Belzig benannt und gehören zu den Niederungslandschaften im Baruther Urstromtal. Das Gebiet ist rund 7.600 Hektar groß und komplett unbesiedelt. Innerhalb der Belziger Landschaftswiesen befindet sich ein Durchströmungsmoor, das sich aus einem Netz verschiedener Bäche zusammensetzt. Grundlage für dieses seltene Naturphänomen ist der Fluss Plane. Wie der Name schon sagt, besteht das Gebiet vor allem aus Wiesen und Feldern. Schon in früheren Zeiten wurde das Gebiet genutzt, um Heu zu gewinnen. Bauern aus weiter entfernten Ortschaften mussten dafür weite Wege in Kauf nehmen. Sie begannen im 19. Jahrhundert, die Wiesen auszuweiten und holzten dazu die Bruchwälder ab. So gibt es bis heute lediglich an den Rändern des Gebietes Waldbestände. Für Vogelarten, die übersichtliches Gelände mögen, sind die Belziger Landschaftswiesen also ein idealer Lebensraum.

Lebensraum der Großtrappe

Zu diesen Vögeln gehört die imposante Großtrappe. Sie ist einer der schwersten flugfähigen Vögel (bis zu 16 Kilogramm!). Durch die immer intensiver werdende Landwirtschaft ist die Großtrappe jedoch mittlerweile überall auf der Welt vom Aussterben bedroht. Die Vögel bevorzugen weites, offenes Gelände, wo sie möglichst selten durch äußere Einflüsse gestört werden. Da aber immer mehr natürliche Flächen für den Anbau von Nutzpflanzen gebraucht werden, verkleinert sich der Lebensraum der Großtrappe immer mehr. Neben den Belziger Landschaftswiesen gibt es in Deutschland noch zwei weitere Gebiete, wo sie noch vorkommt und aktiv vom Menschen geschützt wird: den Fiener Bruch und das Havelländische Luch.

Falls das seltene Ereignis eintritt und ihr einer Schar Großtrappen begegnet, ist es recht einfach, diese zu erkennen. Männchen und Weibchen sind beide braun gesprenkelt und haben kräftige Beine, allerdings werden die Männchen deutlich größer. Sie zeichnen sich außerdem durch einen ebenso hübschen wie auffälligen Federbart aus, der vom Schnabel bis zur Mitte des Halses reicht. Wenn eine Großtrappe losfliegen will, tut sie es gegen den Wind und leitet den Vorgang mit mehreren Hüpfern ein.

Großtrappen bei der Balz – ein besonderes Erlebnis

Es lohnt sich sehr, die Großtrappen während der Balz im Frühjahr zu beobachten. Rund um die Belziger Landschaftswiesen gibt es mehrere Aussichtstürme, die zur Vogelbeobachtung dienen, der wichtigste von ihnen befindet sich südwestlich von Freienthal. Da Großtrappen sehr scheue Tiere sind, ist es am besten, sich am frühen Morgen ein geeignetes Versteck zu suchen und abzuwarten, bis sich die ersten Trappen einfinden. Auch danach solltet ihr euch den Tieren nicht zeigen, da sie auf unbekannte, schnelle Bewegungen in den meisten Fällen sofort mit Flucht reagieren.

Wenn ihr aber alles richtig macht, könnt ihr die Großtrappen bei ihren Tänzen und Balzritualen beobachten. Die Männchen pumpen Luft in ihren Nackensack und drehen ihr Gefieder nach außen, so dass sie von fern wie große flauschige Schneebälle aussehen. In diesem neuen Gewand beginnen sie dann, voreinander zu tanzen.

>> Um den Bestand der Großtrappe in den Belziger Landschaftswiesen wieder zu stärken, werden dort in jedem Jahr neue Jungvögel ausgewildert, die sich den bereits wild lebenden Vögeln anschließen.

Foto: Francesco Veronesi (Lizenz: CC BY-SA 2.0 – Bildausschnitt vom Original geändert) / flickr.com

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