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Vogelwelt

Waldkauz – nächtlicher Jäger

Waldkauz – nächtlicher Jäger

Der Waldkauz ist eine häufige Eulenart in Deutschland und erfreut uns auch in Kirchtürmen und Parkanlagen mit seinem schaurig-schönen Rufen.

Aussehen

Der Waldkauz wird etwa 40 cm groß, wobei das Weibchen ein wenig größer ist als das Männchen. Die hübsche Eule kann in vielen verschiedenen Farbvarianten vorkommen, die von braun über rot bis hin zu grau reichen. Die Gefiederfarbe ist aber unabhängig von Geschlecht und Alter des Vogels. Je nach Färbung sind im Federkleid weiße Längs- und Quermusterungen zu erkennen. Besonders in der braunen Farbvariante ist der Waldkauz wunderbar getarnt, die hellen Tupfen wirken wie Sonnenlicht. So verschwindet er nahezu zwischen den Ästen der Bäume.

Sehr charakteristisch für den Waldkauz ist sein großer runder Kopf mit dem grauen Gesichtsschleier und zwei weißen Streifen über den Augen. Der kräftige Schnabel ist grau-gelb, die Augen schwarz. Da sie nach vorne gerichtet sind, hat der Waldkauz ein eher schmales Blickfeld, was er aber mit Hilfe seines um 270 Grad drehbaren Kopfes ausgleichen kann. Das ermöglichen ihm übrigens seine 14 Halswirbel (wir Menschen haben nur 7 Halswirbel).

Vorkommen

In Deutschland ist der Waldkauz eine weit verbreitete Eulenart und kann hier gut beobachtet werden. Er kommt aber auch in anderen Teilen Europas häufig vor, nur in Island und Irland werdet ihr ihm nicht begegnen.

Ein weiteres Verbreitungsgebiet ist Ostasien (reicht von Tadschikistan und Afghanistan über den Himalaya bis nach China und Korea), dazu kommen Afrika, der Iran und Westsibirien.

Vogelbeobachtungs-Tipps

Wie bereits erwähnt, ist der Waldkauz in ganz Deutschland häufig zu finden, und mit etwas Glück müsst ihr dafür nicht einmal in die Tiefen der Mischwälder vordringen. Dort hält sich der Waldkauz zwar gerne auf, vor allem wenn ein Gewässer in der Nähe ist, aber auch in Parkanlagen, Dörfern, kleineren Städten und sogar auf Friedhöfen mit altem Baumbestand ist er zu finden. Besonders einen Friedhof verwandelt er mit seinem leicht unheimlichen „Huuu-hu-huuu“ in einen schaurigen Ort. Kein Wunder, dass sein Ruf oft in Gruselfilmen vorkommt!

Aber zumindest vor dem Waldkauz müsst ihr euch nicht fürchten, denn er ist eine harmlose nachtaktive Eule mit einer Vorliebe für Feldmäuse. Manchmal erbeutet er auch Eichhörnchen, Tauben und andere kleine Vögel, während er lautlos durch die Nacht gleitet. Seine Beute verschlingt der Waldkauz oft im Ganzen – da er aber nicht alles verdauen kann, müssen die Überreste wieder ausgewürgt werden. Dieses so genannte Gewölle findet sich dann oft unter den Schlafbäumen der Waldkäuze.

Haben sich einmal zwei Waldkäuze gefunden, bleiben sie einander ein Leben lang treu. Abgesehen von der Brutzeit gehen die Partner jedoch jedes Jahr eigene Wege. Die geschlüpften Jungvögel sind zunächst noch nicht flugfähig und werden daher auch Ästlinge genannt, da sie sich von Ast zu Ast hüpfend fortbewegen. Dabei werden sie aufmerksam von den Altvögeln beobachtet.

>> Viele weitere Details zum Waldkauz findet ihr auch auf dieser Infoseite.

>> Den schaurigen Ruf des Waldkauzmännchens gibt es hier zum Anhören. Bestimmt erkennt ihr ihn aus einem Film wieder.

Foto: Nick Jewell (Lizenz: CC BY 2.0) / flickr.com

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