Mit ihrem schönen Gesang und ihrer quirligen Art bereichern Vögel unsere Gärten und Parks – aber was fressen sie eigentlich am liebsten? In diesem Artikel stellen wir euch die Lieblingsspeisen der Vögel in Deutschland vor.
Weichfutterfresser
Weichfutterfresser wie Amseln, Drosseln, Rotkehlchen und Heckenbraunellen ernähren sich in der Natur vor allem von weichen, pflanzlichen und tierischen Nahrungsquellen. Ihr natürlicher Speiseplan umfasst Beeren, Obst wie Äpfel oder Birnen sowie Insekten und deren Larven. Besonders im Frühling und Sommer suchen sie nach kleinen Würmern, Spinnen und Käfern, die sie in den Boden oder auf Pflanzen finden. Im Herbst ergänzen sie ihre Nahrung mit Samen und Getreide, die sie in Wäldern und Gärten entdecken.
Körnerfresser
Finken, Spatzen und Stieglitze gehören zu den Körnerfressern – Auf ihrem Speiseplan stehen, wie der Name bereits verrät, hauptsächlich Körner, Sämereien und Samenstände. In Wäldern, Wiesen und auf Feldern finden sie eine Vielzahl an Gräsern, Kräutern und Pflanzen, deren Samen sie mit ihrem kräftigen Schnabel aufknacken. Besonders beliebt sind Sonnenblumenkerne, Hanf und Nijer, die einen hohen Nährwert bieten. Im Winter, wenn die Pflanzenwelt nicht mehr so reichhaltig ist, suchen sie nach Samenständen von Bäumen und Sträuchern oder fressen die Reste von abgeernteten Feldern. Sperlinge, wie der Haussperling oder Feldsperling, sind ebenfalls Körnerfresser.
Allesfresser
Vögel wie Spechte und Kleiber sind sogenannte Allesfresser, die eine abwechslungsreiche Nahrungspalette zu sich nehmen. In der Natur ernähren sie sich je nach Verfügbarkeit von einer Mischung aus Insekten, Larven, Würmern und Samen, die sie in Baumrinden, auf Ästen oder im Boden finden. Besonders im Frühling und Sommer sind sie häufig mit der Suche nach Käfern und Maden beschäftigt, während sie im Herbst auch Samen und Nüsse knacken. Auch die hierzulande weit verbreitete Meisenarten wie Kohlmeisen oder Blaumeisen sind Allesfresser. Sie haben eine sehr vielseitige Ernährung und fressen sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung.
Tipps zur nachhaltigen Vogelfütterung
Grundsätzlich sind Vögel in der Natur nicht auf das Futter von Menschen angewiesen. Sie haben im Freien genügend natürliche Nahrungsquellen, die sie in den verschiedenen Jahreszeiten finden können. Doch besonders in den kälteren Monaten, wenn das natürliche Futterangebot knapper wird, kann eine gezielte Fütterung dazu beitragen, Vögel zu unterstützen und die Vielfalt der Vogelarten im Garten zu fördern. Wenn ihr euch für die Fütterung entscheidet, ist es wichtig, diese nachhaltig und verantwortungsbewusst zu gestalten, um den Vögeln einen echten Nutzen zu bieten – gleichzeitig ihre natürlichen Instinkte zu respektieren:
- Futterstellen sinnvoll platzieren: Stellt das Futter an Orten zur Verfügung, die sicher für die Vögel sind – abseits von Katzen und anderen möglichen Gefahren. Futterhäuser oder -spender, die vor Regen und Schnee schützen, sind ideal. Auch das Füttern auf Vogelbrettern in geschützten Bereichen ist eine gute Möglichkeit, die Vögel ungestört fressen zu lassen.
- Futter regelmäßig wechseln und auf Sauberkeit achten: Achtet darauf, das Futter regelmäßig auszutauschen, um Schimmelbildung oder Verderb zu vermeiden. Auch das Reinigen von Futterstellen, Futterhäusern und Schalen sind wichtig, um die Vögel vor Krankheiten zu schützen.
- Natürliche Nahrungsquellen ergänzen: Füttert nicht nur gezielt, sondern schafft auch eine einladende Umgebung für Vögel. Beerensträucher, Bäume mit Samenständen oder Wildblumen bieten eine langfristige Nahrungsquelle und bieten Vögeln natürlichen Schutz und Lebensraum.
Vogelarten und ihre bevorzugten Futterquellen
Vögel haben unterschiedliche Vorlieben, je nach Art und Jahreszeit. Um eine breite Palette an Vögeln anzulocken, könnt ihr verschiedene Futtersorten anbieten:
- Weichfutterfresser (z. B. Amseln, Drosseln, Rotkehlchen) freuen sich über Äpfel, Rosinen, Getreideflocken und Mehlwürmer. Diese Nahrungsquelle entspricht weitgehend ihrer natürlichen Ernährung.
- Körnerfresser (z. B. Finken, Sperlinge) bevorzugen Körnermischungen, Sonnenblumenkerne, Erdnüsse und Ölsaaten wie Nijer oder Hanf.
- Meisen (z. B. Kohlmeisen, Schwanzmeisen) sind Allesfresser und nehmen sowohl Insekten (wie Mehlwürmer) als auch Sonnenblumenkerne, Erdnüsse und Fettfutter gerne an.
Abschließend ist es wichtig, sich bewusst zu machen, dass die Vogelfütterung eine freiwillige Unterstützung ist, die in den richtigen Momenten und mit Bedacht erfolgen sollte. Achtet darauf, den natürlichen Lebensraum der Vögel zu respektieren und schafft ein Gleichgewicht zwischen unterstützender Fütterung und der Förderung natürlicher Nahrungsquellen.
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