Close

Allgemein Vogelwelt

Demokratie im Vogelreich

Demokratie im Vogelreich

Betrachtet man einen typischen Vogelschwarm in V-Formation, der mit 30 oder 40 Tieren am Himmel vorbeizieht, stellt sich automatisch die Frage: Wer fliegt vorn? Gibt es einen „Leitvogel“ im Vogelschwarm? Und wie wird dieser bestimmt?

Die meisten Vogelschwärme haben keinen Anführer

Anders als viele vermuten, gibt es nicht den einen Leitvogel, der über den Schwarm entscheidet. An der Spitze einer Formation zu fliegen ist anstrengend und kostet viel Kraft. Deswegen wechseln sich die Vögel bei dieser Aufgabe regelmäßig ab. Jedoch konnten Forscher nachweisen, dass bei Tauben eine Art Rangordnung besteht. Die Vögel, die näher an der Spitze fliegen, werden meist die nächsten Leitvögel. Mehr zu der Studie lest ihr auf dem Beitrag von Welt Wissen.

Geierperlhühner – Leben in einer klaren Hierarchie

Eine besondere Form der Entscheidungsfindung gibt es bei den Geierperlhühnern. In dem afrikanischen Land Kenia beobachtete eine Gruppe von Forschern das Verhalten der extravaganten Vögel. Die Tiere sind fast ausschließlich in größeren Gruppen unterwegs. Innerhalb der Gruppe gibt es eine klare Rangordnung. Höher gestellte Tiere haben den Vorrang bei der Partnerwahl und können anderen Vögeln den Zugang zu Futterquellen versperren. Jedoch unterscheidet sich die Rangordnung der Geierperlhühner von anderen Vogelarten: Niedrig gestellte Tiere dürfen das Alphatier in Frage stellen.

Die Demokratie der Vögel

Geierperlhühner treffen Entscheidungen in der Gruppe häufig demokratisch. Forscher beobachteten, wie sich die Vögel nachts auf nebenstehenden Bäumen verteilten und eine Art Versammlung abhielten. Mit Hilfe ihrer Flügel entschieden sie darüber, in welche Richtung sie als nächstes fliegen wollten. Die Mehrheit gewann, ganz wie bei einer demokratischen Abstimmung.

Auch über die Rolle des Alphatiers entscheiden die Vögel in solchen Veranstaltungen. Hat sich ein Alphatier schlecht verhalten, indem es seine Macht missbraucht hat, wird ein neuer Leitvogel bestimmt. Ein Grund für das höchst soziale Verhalten sehen die Forscher in der Lebenserhaltung der Tiere: Durch ihr auffälliges blaues Gefieder sind die Geierperlhühner leichte Beute für Raubtiere. Nur in der Gruppe können sie überleben. Um das Machtgleichgewicht aufrecht zu erhalten, helfen die demokratischen Strukturen.

 

Diskutieren Sie über diesen Artikel

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert