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Vogel der Woche Vogel des Jahres

Der Andenkondor – König der Anden

Der Andenkondor – König der Anden
Name Andenkondor (Vultur gryphus)
Größe 100 – 120 cm
Verbreitung ausschließlich in den Anden Südamerikas
Lebensraum Hochgebirgsregion, Tiefland, Küsten, Wüsten
Brutzeit Je nach Herkunft zwischen Februar und Oktober
Nahrung Aas

Der Andenkondor ist sicher einer der beeindruckendsten Greifvögel der Welt. Ausschließlich in der Andenregion Südamerikas vorkommend, ist er das Wappentier zahlreicher südamerikanischer Staaten. Passend zu unserer Themenwoche rund um die Vogelwelt in Chile, schauen wir uns heute den Andenkondor etwas genauer an.

Aussehen

Mit seinen biometrischen Daten ist der Andenkondor ein Vogel der Extreme. Große Exemplare haben eine Körperlänge von über einem Meter und zählen zu den wenigen Vögeln, deren Flügelspannweite über drei Meter betragen kann. Dazu kommt ein Körpergewicht von bis zu 15 Kilogramm, wodurch der Andenkondor der schwerste Greifvogel der Welt ist. Weibchen sind etwas kleiner und rund 60 % leichter als ihr männliches Gegenstück. In ihrer schwarzen Grundbefiederung unterscheiden sich Männchen und Weibchen jedoch nicht. Die großen Flügel des Andenkondors, die im Gleitflug waagerecht zueinander stehen, weisen an den Spitzen und der Decke weiße Federn auf. Weiter auffällig ist die flauschig-weiße Halskrause, die wie ein Schal den Nacken des Vogels bedeckt. Weibchen und Männchen unterscheiden sich aber noch durch ein anders eindeutiges Merkmal. Die männlichen Andenkondor haben einen fleischigen Kamm, der den gesamten Kopf bis zum Schnabel bedeckt.

Vorkommen

Der Andenkondor lebt ausschließlich in den Anden Südamerikas, die sich aber beinahe über die gesamte Westhälfte des Kontinents ziehen. Dementsprechend kann man den Andenkondor vom nördlich gelegenen Venezuela bis zu den am südlichen Zipfel Südamerikas gelegenen Feuerland antreffen. Er bevorzugt dabei die Hochgebirgsregionen und lebt meistens auf einer Höhe von mindestens 3500 Metern über dem Meeresspiegel. Hier kann der Andenkondor die weite Landschaft im Gleitflug erkunden und Ausschau nach verwesenden Tierkadavern halten. In den südlichen Regionen der Anden kann man den Andenkondor aber auch im Tiefland antreffen. So leben einige Exemplare in Wäldern oder Wüsten und lassen sich sogar teilweise an der östlichen Atlantikküste Argentiniens nieder. Gerade im Norden Südamerikas ging der Bestand durch intensive Bejagung stark zurück. Regionale Wiedereinführungsprogramme sollen dabei helfen, den Vogel wieder in diesen Regionen anzusiedeln.

Verhalten und Wissenswertes

Das Verhalten des Andenkondors ist noch nicht umgehend wissenschaftlich entschlüsselt worden, da immer noch viele wichtige biologische Daten dazu fehlen. Einiges weiß man aber dennoch: Der Andenkondor zählt nicht gerade zu den sozialen Vögeln, allerdings bleibt er seinem Partner, wenn dieser gefunden worden ist, sein Leben lang treu. Jungvögel werden erst mit 6 bis 7 Jahren geschlechtsreif und die Weibchen legen dann alle zwei Jahre Eier. Bei der Brut beteiligen sich beide Geschlechter gleichermaßen. Bis das Jungtier komplett alleine fliegen kann, vergeht bis zu ein Jahr. Um den Bestand trotz dieses langen Reproduktionszyklus sichern zu können, wird der Andenkondor mit bis zu 70 Jahren sehr alt. Fossilien belegen übrigens, dass der Andenkondor bereits vor 60 Millionen Jahren die Anden besiedelte. Allerdings war er damals mit einer Flügelspannweite von 6 Metern noch größer und kräftiger als die heutigen Exemplare. Besonders in der Luft zeigen sich die beeindruckenden Eigenschaften des Andenkondors. Seine bis zu 3 Meter ausgespannten Flügel ermöglichen es ihm, mit nur wenigen Schwüngen hohe Geschwindigkeiten von 55 Kilometern pro Stunde aufzubauen. Durch die Winde gestützt, kann er bis zu 7000 Meter hoch fliegen. Aber auch die Ausdauer des Andenkondors kann sich sehen lassen. Auf Nahrungssuche können ausgewachsene Exemplare bis zu 250 Kilometer am Tag zurücklegen. Anders als andere Greifvögel isst der Andenkondor den gefunden Kadaver direkt vor Ort. Manchmal geht er aber auch selbst auf die Jagd und nutzt seine riesigen Flügel, um seine Beute, zum Beispiel Kühe oder Ziegen, vom Bergrand zu stoßen. Titelbild von jmarti20 auf Pixabay

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