Der Steinbergweg im Nationalpark Hainich
Länge
ca. 11 Kilometer
Dauer
4,5 bis 6 Stunden
Schwierigkeitsgrad
leicht
Vogelarten
Beobachtungszeitraum
ideal von Frühjahr bis Herbst
Ausrüstung
Fernglas (z.B. sektor DS 8×42 compact+ von Eschenbach), Spektiv, Bestimmungsbuch
Spechte und Buchen en masse
Der Hainich liegt im Nordwesten Thüringens und ist der größte zusammenhängende Laubwald Deutschlands. Er ist unter anderem für seinen üppigen Buchenbestand bekannt. Auf 7.500 Hektar des Hainichs lässt man der Natur komplett freie Hand, denn dort soll wieder ein mitteleuropäischer Urwald entstehen. Dank ungezähmter Vegetation und viel Totholz könnte dieser Bereich zu einem extrem wertvollen Lebensraum für verschiedenste Tiere werden. Übrigens besteht der Hainich nicht nur aus Wald, sondern bietet auch Offenlandbereiche und andere Lebensräume. Ein Wanderweg, der diese Vielfalt besonders gut zur Geltung bringt, ist der rund 10 Kilometer lange „Steinbergweg“ (durch ein Ammonit gekennzeichnet). Wer ihn erleben will, startet am besten am Nationalparkzentrum mit dem großen Wanderparkplatz „Thiemsburg“.
Über den Wipfeln
Doch bevor es zu ebener Erde ans Wandern geht, empfehlen wir hier zunächst einen Ausflug in luftige Höhen! Direkt neben dem Nationalparkzentrum befindet sich nämlich ein Baumkronenpfad. Er wurde 2005 eröffnet (Betreiber ist übrigens die Stadt Bad Langensalza) und ist über 500 Meter lang. Der hölzerne Weg führt seine Besucher direkt auf Augenhöhe mit den Wipfeln der Baumgiganten und ermöglicht einen völlig neuen Blick über den Wald – mit einem 44 Meter hohen Aussichtsturm als Höhepunkt. Auch der Vogelbeobachter kommt hier auf seine Kosten: Mittelspechte, Hohltauben, Waldlaubsänger und Trauerschnäpper zeigen sich recht zuverlässig. Außerdem kann man hier immer wieder jagende Rotmilane beobachten. Zurück am Boden bietet das Nationalparkzentrum eine spannende Ausstellung über die Natur des Hainich.
Auf dem Steinbergweg
Optimal informiert könnt ihr eure Wanderung beginnen. Der Steinbergweg führt euch zunächst in den Wald hinein, wo ihr schon am Anfang verschiedenste Laubbäume bestimmen könnt. Über den Steingraben gelangt ihr in einen Buchenwaldabschnitt mit brütenden Schwarzspechten. Nach etwa 400 Metern ändert sich die Landschaft; ihr erreicht den Waldrand und betretet Offenland mit einzelnen Büschen und Bäumen. Hier solltet ihr auf Wendehälse, Baumpieper und Bluthänflinge achten. Die beiden letztgenannten sind aber auf dem gesamten Weg recht häufig. Der Weg führt in südöstlicher Richtung zu einer Weide, auf der Neuntöter und Raubwürger vorkommen. Etwa 600 Meter weiter stoßt ihr auf eine Asphaltstraße mit Infotafeln. Bleibt in östlicher Richtung auf dem Weg und achtet auf Sperbergrasmücken, bis ihr zum so genannten Netzbornholz kommt. In diesem Mischwald machen sich unter anderem Mittelspechte und Waldlaubsänger bemerkbar.
Panorama der Lebensräume
Nach einem scharfen Knick in nördliche Richtung führt der Weg wieder auf offene Flächen, die die nächsten drei Kilometer des Weges prägen. Zu den interessanten Arten gehören hier Turteltauben, Feldschwirle, Schwarzkehlchen und Grauammern. Die Wanderroute trifft schließlich auf einen asphaltierten Radweg, dem ihr nach links folgt. Im Sommer begrüßen euch hier blühende Wiesen mit Grauspechten, Kuckucken, Nachtigallen und (mit Glück) Sperbergrasmücken. Nach einem letzten bewaldeten Abschnitt (Grünspechte!) erreicht ihr eine Kreuzung und seid nach 300 Metern wieder am Parkplatz.