Nicht weit von der dänischen Grenze entfernt, inmitten baltischer Küstenlandschaften, liegt das Naturschutzgebiet Geltinger Birk. Dieses Gebiet ist nicht nur bekannt für seine salzigen Landschaften und raue Natur – sie hat auch einige Überraschungen im Gepäck.
In diesem Beitrag erfahrt ihr mehr über:
- das einzigartige Naturschutzkonzept und seine fleißigen Helfer
- welche Pflanzen und Vögel sich dort wohl fühlen
- was ihr bei einem Besuch wissen solltet
Naturschutz mit Konzept: Tierische Landschaftspfleger
Im hohen Norden Deutschlands, an der Ostseeküste Schleswig-Holsteins, befindet sich das Naturschutzgebiet Geltinger Birk. Es vereint wunderschöne Strandabschnitte mit frischen Salzwiesen und verlandeten Schilfsümpfen. Diese vielfältigen Biotope sind Heimat für eine Vielzahl seltener Vogel- und Pflanzenarten. So könnt ihr hier zum Beispiel regelmäßig den Seeadler bei der Jagd beobachten.
Bei der Landschaftspflege setzt die Geltinger Birk auf tierische Mitarbeit. Denn hier halten Ziegen, Galloway-Rinder und Wildpferde die Wiesen kurz und tragen so zur Erhaltung und Pflege der Grünflächen bei. Sie streifen frei herum und zupfen sich ihre liebste Nahrung aus den Wiesen, die eine große Auswahl bieten. Besonders die Konik-Pferde, die mit ihrem kleinen, stämmigen Körperbau ein Highlight vieler Besucher sind, ziehen die Aufmerksamkeit auf sich.
Pflanzen- und Vogelwelt
Bei einem Besuch habt ihr die Möglichkeit, die einzigartige Vegetation zu genießen. Die gewundenen Pfade und mystischen Waldwege beherbergen nicht nur seltene Pflanzenarten, wie die Weiche Rose (Rosa mollis), den Meerkohl (Crambe maritima) und die Stranddistel (Eryngium maritimum). Besonders beeindruckend sind zudem die majestätischen 400 Jahre alten Buchen und Eichen, die die Besucher in eine andere Zeit versetzen. Für Interessierte werden zwischen April und Oktober regelmäßig Führungen angeboten, wodurch ihr die einzigartige Natur kennenlernen und spüren könnt.
Rund 200 Vogelarten können hier über das Jahr beobachtet werden. Dabei spielt das Gebiet eine besondere Rolle für diverse Wasservögel, wie zum Beispiel verschiedene Entenarten, Gänse und Graureiher. Auch Greifvögel finden hier ihre Oase, in der sie gerne rasten.
Im Winter fühlen sich Ohrentaucher, Eiderenten und Gänsesäger in der Birk wohl, bevor sie im Frühjahr zurück in ihre Heimat aufbrechen.
Als Brutgebiet hat das Naturschutzgebiet zusätzlich eine große Bedeutung. Im Frühjahr sind hier 90 Brutvogelarten aktiv, darunter die Graugans, die Tüpfelralle, der Sprosser, der Karmingimpel und das Braunkehlchen. Außerdem hat sich hier eine Graureiher– und Komorankolonie angesiedelt. Doch damit nicht genug: Während des Zuges im Frühjahr sind über der Geltinger Birk täglich bis zu 50.000 Kleinvögel unterwegs, die in Scharen über die Köpfe der Wanderer hinwegfliegen.
Was es bei einem Besuch zu beachten gibt
Die Geltinger Birk ist ganzjährig ein beliebtes Ausflugsziel für Urlauber und Vogelliebhaber. Wer selbst auf Entdeckungstour gehen möchte, kann das am besten auf einem der vielseitigen Wanderwege tun. Auf dem Deich und dem Steilufer können dabei Vögel beim Nestbau und der Versorgung ihrer Küken beobachtet werden. Der Vogelzug im Herbst und Frühjahr bietet zudem die Möglichkeit, auch seltene Vögel bei der Rast zu entdecken, die sonst nicht in Deutschland heimisch sind.
Weitere Tipps und saisonale Highlights könnt ihr euch vor Ort an der NABU-Infohütte einholen. Wie immer gilt: Vögel sollten nicht in ihrem natürlichen Habitat gestört werden, deswegen ist es wichtig, auf den Wanderwegen zu bleiben und sich ruhig zu verhalten. Dabei sollte das Fernglas (z.B. das Eschenbach trophyⓇ D 10 x 32 ED) nicht fehlen, denn damit könnt ihr eure gefiederten Freunde auch aus weiter Ferne gut beobachten und bestimmen. Hunde müssen an der kurzen Leine geführt werden, um nicht den ein oder anderen Bodenbrüter zu erschrecken.
Du interessierst dich für Vogelbeobachtung und willst noch mehr Hotspots in Deutschland kennenlernen? Auf unserem Blog Vogel und Natur findest du alles Wissenswerte rund um diese Themen. Lerne hier zum Beispiel die Vogelwelt in Baden-Württemberg kennen. Dich interessiert doch mehr die Vogelwelt im hohen Norden? Dann ist unser Beitrag zur Vogelbeobachtung auf Island bestimmt etwas für dich.
Titelfoto von Niklas Ohlrogge auf Unsplash