Mandarinente
Die Mandarinente stammt ursprünglich aus Ostasien und gilt vor allem in China wegen ihrer monogamen Lebensweise als Symbol für eheliche Treue. Ihren Namen hat die Mandarinente von einem Ehrentitel, der vor allem im alten, kaiserlichen China vergeben worden war. In der Qing-Dynastie war sie sogar Abzeichen eines Zivilbeamten. Seefahrer brachten die Mandarinente im 18. Jahrhundert nach Europa, wo sie bis heute ein Neozoen und ein gern gesehener Ziervogel ist.
Aussehen
Der Grund für ihre Beliebtheit liegt vor allem in der auffällig bunten Färbung des männlichen Prachtkleides, das besonders in der Balz zur Geltung kommt. Die Erpel tragen in der Zeit grüne, blaue, orangene, rötliche und weiße Federpartien. Der Schnabel ist rot, und an der Kehle tragt das Männchen eine orangefarbene Federkrause. Beim Schwimmen kann man die zwei nach oben abstehenden orangefarbenen Innenfahnen der Armschwingen sehen.
Im Schlichtkleid dagegen ähnelt das Männchen dem Weibchen. Das Gefieder des Weibchens ist schlicht und zeichnet sich durch eine graubraune Färbung mit weißen Flächen um die Augen und am Schnabelgrund aus. Der Schnabel ist wie beim Männchen karminrot gefärbt.
Vorkommen
Die Mandarinenten brüten in der Regel an stehenden und ruhenden Gewässern, die ein dichtbewachsenes, baumreiches Ufer haben. Vogelbeobachter finden sie dabei oft an Seen in Parks, wo sie als Fotomotiv sehr beliebt sind. Jedoch lebt die Mandarinente auch an stadtferneren Flüssen und Seen in „verwilderten“ Populationen. Ursprünglich lag ihre Heimat in Teilen Asiens, doch dort ist sie mittlerweile sehr selten geworden. Heute ist sie einer der bekanntesten fremdländischen Vögel im europäischen Raum und auch bei uns häufig anzutreffen. Da ihr die Kälte nichts ausmacht, zieht die Ente im Winter nicht in Richtung Süden, sondern bleibt das ganze Jahr in ihrer gewählten Heimat.
Verhalten und Wissenswertes
Die monogame Entenart bleibt in der Regel mehrere Jahre mit dem gleichen Partner zusammen. Ihre Brutzeit ist von April bis Juni. Dabei nisten die Mandarinenten vorzugsweise in wassernahen Baumhöhlen, selten auch am Boden zwischen Steinen und dichter Ufervegetation. Die Wahl des Brutortes trifft das Weibchen, die Verteidigung des Nests übernimmt das Männchen. Die 7 bis 12 Eier werden einen Monat lang ausgebrütet, und erst nach 45 Tagen sind die Jungtiere flügge. Das Nest verlassen die Kleinen jedoch schon nach wenigen Tagen: Dafür stürzen sie sich wagemutig aus der Baumhöhle in die Tiefe. Dank ihrer weichen Knochen können sie sich jedoch nicht verletzen
Die Mandarinente gehört zur Gattung der Glanzenten, welche besonders kräftige Krallen besitzt. Daher erreichen die Eltern die Bruthöhlen nicht nur fliegend, sondern auch kletternd. Auch typisch für die Glanzenten ist der „humpelnde“ Gang: Die Mandarinente nickt nur aller zwei Schritte mit dem Kopf. Im Flug wiederum ist der Vogel sehr wendig unterwegs und kann geschickt zwischen den Baumkronen fliegen. Auf der Speisekarte steht groß „Allesfresser“: Die Ente ernährt sich von Würmern, Insekten, Käfern, Weichtieren, Wasserpflanzen, Getreidekörnern, Nüsse, Eicheln und Sämereien.