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Raufußkauz

Beim Raufußkauz ist der Name Programm: Mit seinen dicht befiederten Füßen und Zehen sticht er aus seiner Eulen-Verwandschaft heraus. Der auffallend große, runde Kopf mit leuchtend gelben Augen verleiht ihm noch dazu seinen charakteristisch erstaunten Gesichtsausdruck.

Aussehen

Aus der Familie der Ohreulen und Käuze stammend, ähnelt der Raufußkauz mit seinen 24 Zentimeter Körperlänge dem Steinkauz. Die Spannweite der Flügel variiert zwischen 53 und 60 Zentimeter. Neben der namensgebenden dichten Befiederung der Zehen ist sein großer, runder Kopf kennzeichnend. Ein schwarz gerandeter Gesichtsschleier rahmt das helle Gesichtsfeld mit den hervorstechenden leuchtend gelben Augen ein. Das Obergefieder der Eule ist braun gefärbt und mit perlartigen weißen Punkten übersät. Die hellgraue Unterseite weist eine graubraune Fleckung mit verschwaschenen Längsstreifen auf. Die männlichen und weiblichen Exemplare dieser Art unterscheiden sich im Aussehen kaum; lediglich die Jungvögel sind einheitlicher dunkelbraun gefärbt.

Vorkommen

Besonders heimisch fühlt sich der Raufußkauz in den nördlichen Nadelwäldern. In einem breiten Gürtel von Nordeuropa quer durch das nördliche Eurasien bis nach Ostsibirien sowie quer durch das nördliche Nordamerika von Alaska bis Neufundland ist der Vogel beheimatet. Neben diesen bevorzugten Erdteilen finden sich Exemplare in isolierten Brutgebieten in West-, Mittel- und Südeuropa, im Kaukasus, im westlichen Himalaya und in Zentralchina.

In all den Gebieten sucht der Raufußkauz vor allem Altholzbestände von Kiefern oder Rotbuchen als Unterkunft auf. In verwaiste Schwarzspechthöhlen oder natürliche Baumhöhlen kehrt er als Höhlenbrüter gerne ein. Bei der Aufzucht der jährlichen Brut herrscht gerechte Arbeitsteilung: Während das Weibchen das Gelege aus zwei bis acht Eiern alleine bebrütet, kümmert sich das Männchen um die Beutesuche. Kleinsäuger wie Wühl- und Spitzmäuse stehen hoch im Kurs; auch Kleinvögel bis zur Größe einer Drossel kommen ab und an auf den Speiseplan.

Vogelbeobachtungs-Tipps

Dem geneigten Vogelbeobachter macht es der Raufußkauz nicht leicht: Der nachtaktive Vogel entschwindet tagsüber in die Verborgenheit dicht bewachsener Nadelbäume, um sich vor Feinden zu verstecken. Auf die Jagd geht er auf Schneisen und Lichtungen im Inneren der Wälder. Wer sich dem Tier seinem Gesang nach nähern möchte, kann sich zwar an der ausdauernden, die Nacht übertönenden Stimme erfreuen. Da diese aber vorrangig im Spätwinter und Vorfrühling ertönt, wenn in den Brutgebieten noch viel Schnee liegt, erleichtert es ein Erblicken der Eule nicht unbedingt.

Um die Chance für Vogelbeobachter zu erhöhen und zugleich die Art zu schützen, ist es dringend erforderlich, Altholzbestände mit Schwarzspechthöhlen vermehrt zu erhalten. Denn die derzeit etwa 2.500 Brutpaare in Deutschland sind durch den Mangel an passendem Lebensraum bedroht. Fehlen natürliche Höhlen, schafft den Tieren das Anbringen geeigneter Nistkästen Abhilfe.

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