Türkentaube
Die Türkentaube ist für ihr besonderes Sozialverhalten bekannt. Dies zeigt sich vor allem in der gemeinsamen Nahrungsaufnahme der Vögel. Dabei wird auch gerne mit anderen Vogelarten gemeinsam gefressen.
Aussehen
Die Türkentaube ist ein auffällig schöner Vogel. Sie ist zwar etwa so groß wie die Stadttaube, aber mit ihrem langen Schwanz und der dezenten Färbung wesentlich eleganter und schlanker. Auch die heimische Ringeltaube ist größer. Bis auf den markanten schwarzen Nackenring ist das Gefieder der Türkentaube einheitlich hellbeige/grau. Die Unterseite und der Kopf sind etwas heller gefärbt. Das rötliche Auge des Vogels ist weiß umrandet. Männchen und Weibchen sind am Gefieder nicht zu unterscheiden. Die Männchen sind allerdings etwas größer und schwerer.
Vorkommen
Die Türkentaube hat sich mittlerweile in weiten Teilen Mitteleuropas etabliert. Der Taubenvogel stammt ursprünglich aus Asien und hat sich im 20. Jahrhundert über ganz Europa ausgedehnt. Lange Zeit war der Vogel nur im asiatischen Raum verbreiten, beispielsweise in der für die Taube namensgebenden Türkei. Der Standvogel ist oft in Stadtgebieten und dicht besiedelten Ballungsräumen, aber auch in Dörfern anzutreffen. Junge Vogelbeobachter wie Josef H. Reichholf zählten damals zu den Ersten, die den Taubenvogel „entdeckten“, wie er in unserem Interview berichtet.
Verhalten und Wissenswertes
Da die Türkentaube meist in Menschennähe lebt, ist sie leicht zu beobachten. Besonders beliebt sind bei ihr hohe Nadelbäume oder Gebäude, die sie für die Brut braucht. Diese betreibt sie unter günstigen Bedingungen mehrmals jährlich. Ihre Ernährung ist überwiegend vegetarisch: Getreide, Samen und Früchte frisst sie am liebsten. Auch von Menschen ausgestreutes Körnerfutter verschmäht die Türkentaube nicht. Wenn ihr sie in euren Garten locken wollt, solltet ihr eure Vogeltränke immer sauber halten.
Weitere Erkennungsmerkmale für Vogelbeobachter sind Ruf und Flug der Türkentaube. Ihr Ruf, ein tiefes gu-guu-gu, ähnelt den gedehnteren Lauten der Ringeltaube. Nur im Flug der Türkentauben sind deren leuchtend weißen äußeren Schwanzfedern zu erkennen. Deutlich wird das auch in den Balzflügen der Männchen zwischen Februar und September: mit klatschenden Flügeln steigen sie auf, mit ausgebreiteten segeln sie herab. Die Beobachtung der Türkentaube lohnt sich allein wegen ihres fürsorglichen Sozialverhaltens. Oft schmiegt sie sich an ihren Partner an und krault ihm das Gefieder.