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Wanderfalke

Der Wanderfalke gehört zu den wagemutigsten Jägern der Vogelwelt. Vor einigen Jahrzehnten wäre er beinahe ausgestorben.

Aussehen

Der Wanderfalke ist ein etwa krähengroßer Greifvogel mit einer Flügelspannweite von bis zu über einem Meter. Seine Färbung ähnelt dem kleineren Merlin: Die Oberseite ist dunkelgrau mit Blaustich, die Unterseite weiß bis cremefarben und dunkel gebändert oder gestrichelt. Ein wichtiges Merkmal ist der kräftige schwarze Bartstreif, der im Kontrast zu seiner hellen Kehle steht. Die Augen des Wanderfalken sind dunkelbraun mit heller Umrandung. Wie bei vielen Greifvögeln sind die Weibchen größer als die Männchen.

Vorkommen

Der Wanderfalke ist Kosmopolit: Bis auf die Antarktis besiedelt er alle Kontinente der Welt. Als Felsbrüter bewohnt er ursprünglich gebirgige, steinige Landschaften, doch heute ist er auch zunehmend in Städten anzutreffen. Dort nutzt er große Gebäude als Brutstätte und findet mit den Stadttauben reichlich Beute. Heute werden zudem auch Nisthilfen für Wanderfalken angebracht. Man schätzt, dass etwa ein Drittel der deutschen Population an Bauwerken brütet. Die größten Vorkommen Deutschlands befinden sich in Baden-Württemberg und Bayern, unter anderem im Bayerischen Waldund in der Frankenjura. Doch auch in den Felsspalten der Sächsischen Schweiz und des Harzes oder am Gülper See im Westhavelland ist der Wanderfalke als Standvogel anzutreffen.

Dass es dem Greifvogel heute verhältnismäßig gut geht, war nicht immer absehbar. Mitte des letzten Jahrhunderts wäre es beinahe um ihn geschehen gewesen. In den 40er und 50er Jahren wäre der Wanderfalke durch den Einsatz des Insektizids DDT fast ausgestorben. Seitdem es in den 1970ern verboten wurde, nahm der Bestand wieder zu und wird heute als stabil eingeschätzt. Trotzdem ist der Wanderfalke durch diesen Bestandsrückgang auch heute noch stärker für Umwelteinflüsse empfindlich, weil die genetische Vielfalt damals verloren ging.

Vogelbeobachtungs-Tipps

Nicht nur der am weitesten vebreitete Vogel der Welt ist der Wanderfalke, noch zwei andere Rekorde kann er sich auf die Fahnen (oder Flügel?) schreiben. Zum einen hat er mit 8 Kilometern Sichtweite die schärfsten Augen, zum anderen ist er mit 340 km/h im Sturzflug das schnellste Tier überhaupt. Diese Superkräfte braucht er für seine Jagd. Der Wanderfalke jagt kleine bis mittelgroße Vögel in der Luft – mit Opfern in der Größenordnung von Ringeltaube oder Aaskrähe. Seine Jagdtechnik besteht in der Regel aus einem spektakulären Sturz, mit welchem er das Opfer überrascht und durch den Aufprall tötet. Geschieht das nicht, sorgt er dafür mit einem Biss ins Genick. Alternativ jagt der Wanderfalke auch aus dem „toten Winkel“ des Opfers oder gemeinsam als Paar. Und als besonders gewiefter Jäger kombiniert er diese Techniken natürlich auch. Vogelbeobachtern kann man jedenfalls nur wünschen, die Jagd des Wanderfalken einmal in der Realität beobachten zu können.

Mehr über die Jagdtechniken von Wanderfalken erfahrt ihr in unserem Blog.

Wanderfalken beim Brüten beobachten könnt ihr entweder mit dieser Webcam in Wuppertal und dieser bei München.

Weitere Informationen über den Wanderfalken in Deutschland findet ihr auf der Website der Arbeitsgruppe Wanderfalke in Bayern. Dort findet ihr auch eine Anleitung für eine Nisthilfe.

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