Erlenzeisig – Kleiner Baumliebhaber
Name | Erlenzeisig (Spinus spinus) |
Größe | 11 bis 12 cm |
Verbreitung | Europa, Nordwestafrika und Teile Asiens |
Lebensraum | Mischwälder, Parks, Gärten, Laubwälder, insbesondere in der Nähe von Erlenbeständen |
Brutzeitraum | 12 – 14 Tage |
Nahrung | Samen von Bäumen und Sträuchern, besonders von Erlen, Birken und Fichten, Knospen und Insekten |
Zeisige gibt es viele, der bekannteste unter ihnen ist der Erlenzeisig. Ein kleiner Vogel in Gelb, Grün und Schwarz, der sich durch Hilfsbereitschaft und Liebe zu Bäumen auszeichnet.
Aussehen
Der Erlenzeisig wird etwa 11-12 cm groß und gehört damit zu den kleinsten Finken. Er ist gelb, grün und schwarz gefärbt, bei den Männchen sind auch Stirn und Kehle schwarz, während Weibchen eine gestrichelte Brust haben. Beide Geschlechter tragen dunkle Streifen auf der olivgrünen Oberseite, der Schwanz ist mittellang und spatelförmig. Der kurze, helle Schnabel wird auch Pinzettenschnabel genannt.
Vorkommen
Erlenzeisige kommen in ganz Europa vor, Ausnahmen sind nur Island und Nordskandinavien. Auch in Asien und dem Nahen Osten sind sie zu finden. Erlenzeisige unternehmen meist keine „richtigen“ Züge, sondern wandern im Winter in größeren Schwärmen umher, immer auf der Suche nach Nahrung. Eine Tendenz in Richtung Südeuropa ist aber vorhanden.
In Deutschland befindet sich der Erlenzeisig weiterhin im Aufschwung. Bei der Stunde der Wintervögel im Januar 2023 wurden bundesweit etwa 120.000 Exemplare gesichtet, die meisten in Ostdeutschland und Bayern, weil dort die Fichtenwälder in höheren Lagen eine wichtige Nahrungsquelle für den kleinen Vogel bieten.
Verhalten und Wissenswertes
Der Ruf des Erlenzeisigs klingt etwa wie ein eiliges „tetteret“, das von Baumspitzen aus oder auch im Flug vorgetragen wird. Allerdings ist der Erlenzeisig ein Schönwettersänger und schweigt bei Regen und Sturm.
Seinen Namen verdankt der kleine Vogel seinen kulinarischen Vorlieben, denn er frisst sehr gern Erlensamen, aber auch die von Birken, Fichten und Kiefern. Oft hängt er kopfüber an den Zapfen und angelt sich mit seinem spitzen Schnabel die Samen heraus. Vor allem im Winter kommt es an samenreichen Plätzen zu großem Andrang, nicht zuletzt, weil die Erlenzeisige einander mitteilen, wo die besten Futterbäume stehen. Wenn ihr also einen gelben Schwarm Vögel von Baum zu Baum fliegen seht, könnten das sehr wahrscheinlich Erlenzeisige sein. Im Winter könnt ihr den Erlenzeisig aber auch gut an eurem Futterhaus beobachten, vor allem wenn ihr dort zerkleinerte Erdnüsse bereitlegt.
Auch beim Brutgeschäft bleiben die kleinen Vögel den Bäumen treu. Das liebevoll aus Gräsern und Moosen gebaute Nest befindet sich oft hoch oben in den Kronen von Fichten. Nachdem das Weibchen die Eier gelegt hat, dauert es übrigens nur knapp einen Monat, bis die Jungen schon flügge sind!
Titelfoto: iStock/Andyworks