Steile Felskanten in luftiger Höhe scheinen im ersten Moment nicht gerade der ideale Brutplatz zu sein. Doch sogenannte Felsenbrüter nutzen diese Orte zu ihrem Vorteil. Mehr zu Felsenbrütern erfahrt in diesem Blogartikel. Außerdem stellen wir euch ein paar bekannte Vogelarten der Felsenbrüter vor.
Was sind Felsenbrüter?
Felsenbrüter sind Vögel, die ihre Nester zum Beispiel auf Felsvorsprüngen oder in kleinen Nischen und Höhlen im Gestein bauen. Hier sind ihre Nester vor Wind, Nässe und Sonneneinstrahlung geschützt. In Mitteleuropa gibt es rund 30 Vogelarten, welche Felswände als Bruthabitat nutzen.
Welche Felsenbrüter gibts es?
An der Ostseeküste könnt ihr vor allem die Uferschwalbe beobachten, welche ihre aufwendigen Nester in die steile Felsküste hineinbauen. Die Nordseeinsel Helgoland mit den Lummenfelsen bietet Felsenbrütern, wie der Trottellumme, dem Basstölpel, dem Eissturmvogel, dem Tordalk oder der Dreizehenmöwe, ebenfalls einen optimalen Lebensraum. Dort könnt ihr im Juni auch den Lummensprung bestaunen, bei dem sich die Jungvögel waghalsig von den Felsen in die Flut stürzen.
Doch nicht nur an der Küste haben Felsenbrüter ihr Nest: Auch in Gebirgen könnt ihr Vögel in luftigen Höhen beobachten. Diese benutzen entweder Felsen, Höhlen oder gelegentlich auch Bäume als Nistplätze. In den Alpen zum Beispiel nutzen zahlreiche Felsenbrüter die verschiedenen Höhen- und Vegetationslagen, um ein Nest zu bauen und dort Eier zu legen. In den niedrigeren Regionen in der Nähe von Flüssen suchen sich zum Beispiel der Turmfalke und die Dohle kleine Nischen in den Felswänden. Weiter oben, im Waldbereich unterhalb der Baumgrenze, könnt ihr mit einem guten Auge Gänsegeier, Steinadler, Wanderfalke, Uhu, Felsenschwalbe und Kolkrabe brüten sehen. In den oberen Höhenlagen, wo keine Bäume mehr wachsen, machen sich Bartgeier, Alpenbraunelle, Hausrotschwanz, Mauerläufer, Alpendohle und Schneefink die Nistplätze in den steinigen Höhlen streitig.
Dass sich vor allem Greifvögel in Gebirgslagen in der Brutzeit wohlfühlen, hat folgenden Grund: Durch die Höhenlage und die starke Sonneneinstrahlung entstehen an Felswänden typische Thermiken, die für die großen Vögel gute Flugbedingungen schaffen.
Hohe Gebäude mit Nischen und Vorsprüngen erinnern aus der Vogelperspektive an einen felsigen Lebensraum. Daher ist es nicht verwunderlich, dass einige Felsenbrüter zu Kulturfolgern werden und sich in den Städten niederlassen. Solche Populationen haben beispielsweise Mauersegler, Hausrotschwanz, sowie Wander– und Turmfalke gebildet. Auf dem Land sind außerdem brütende Mehl– und Rauchschwalbe an Häuserwänden anzutreffen. Auch der Uhu wird in den Großstädten immer häufiger gesichtet.
Ihr wollt mehr zu den verschiedenen Brutarten erfahren? Dann findet ihr in unserem Blog mehr zu Höhlenbrütern, Bodenbrütern oder Baumbrütern.