Ferngläser für die Vogelbeobachtung – Vergrößerung
Wenn ein Fernglas für die Vogelbeobachtung gekauft werden soll, muss, wie wir bereits im ersten Beitrag unserer Serie gezeigt haben, vieles beachtet werden. Um Sie bei der Wahl zu unterstützen, wollen wir nun im zweiten Teil die Vergrößerung näher betrachten.
Die ideale Vergrößerung für die Vogelbeobachtung
Die Vergrößerung wird auf dem Fernglas in der Regel über eine Zahlenkombination angegeben, die dann etwa so aussehen kann: 8×42. Dabei steht die Zahl vor dem x für den Grad der Vergrößerung, die Zahl hinter dem x für die Größe der Objektiv-Linse. In diesem Fall besitzt das Fernglas also eine 8-fache Vergrößerung. Für die Vogelbeobachtung sind Ferngläser mit einer 8- bis 10-fachen Vergrößerung am besten geeignet, in speziellen Fällen können allerdings auch Ferngläser mit einer Vergrößerung von 6- bis 12-fach für die Vogelbeobachtung verwendet werden. Dies hängt davon ab, wofür das Fernglas genau zum Einsatz soll, bzw. welchen Eigenschaften mehr Wert beigemessen wird.
Was ist das Sehfeld und wie groß sollte es sein?
Neben der eigentlichen Vergrößerung ist das Sehfeld eine wichtige Größe bei der Fernglaswahl. Das Sehfeld, oder auch Gesichtsfeld, gibt an, wie groß die Breite eines 1.000 Meter entfernten Bildausschnittes ist. Das Sehfeld ergibt sich aus der Größe der Prismen. Grundsätzlich gilt, dass mit steigender Vergrößerung das Sehfeld sinkt. Weitwinkel-Ferngläser (Ww) haben jedoch im Verhältnis zu normalen Ferngläsern ein besonders großes Sehfeld bei gleicher Vergrößerung. In der Vogelbeobachtung ist ein weites Sehfeld sehr wichtig, da in dem größeren Bildausschnitt Vögel leichter gesichtet und auch während der Bewegung beobachtet werden können. Deshalb sollten Vogelbeobachter bei der Wahl des Fernglases auf ein möglichst weites Sehfeld, von 100 Metern oder mehr, achten.
Ruhige Hand bei der Wahl der Vergrößerung
Auch vom Sehfeld abgesehen geht eine große oder kleinere Vergrößerung mit bestimmten Eigenschaften einher. Beispielsweise wird durch eine starke Vergrößerung jede Bewegung des Fernglases verstärkt und das Bild wird „wackelig“. Da es vor allem für ungeübte Vogelbeobachter (oder bei schweren Ferngläsern) schwierig ist, über längere Zeit eine ruhige Hand zu wahren, wird die Vogelbeobachtung erschwert. Andererseits kann ein Fernglas mit starker Vergrößerung, auf ein Stativ geschraubt, bei der Beobachtung sehr hoch fliegender Vögel von unschätzbarem Wert sein. Bei Ferngläsern mit kleiner Vergrößerung sinkt der Detailreichtum, jedoch kann das Bild auch ohne Stativ ruhig betrachtet werden, da weniger Bewegungen übertragen werden. Hier muss also der Zweck des Fernglases bzw. die Art der Vögel, die beobachtet werden sollen, über die passende Vergrößerung entscheiden.
Zusammenfassung – Vergrößerung
Ein Fernglas für die Vogelbeobachtung sollte eine mindestens 6- und maximal 12-fache Vergrößerung haben, optimal ist eine 8- bis 10-fache Vergrößerung, um das perfekte Gleichgewicht zwischen leichtem Transport, Detailreichtum und Sehfeld zu erzielen. Das Sehfeld sollte möglichst groß sein, damit Vögel auch während der Bewegung leicht beobachtet werden können.
Im nächsten Teil unserer Serie werden wir näher darauf eingehen welche Eigenschaften des Fernglases für die optimale Helligkeit und Farbtreue wichtig sind.
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