Ob im Garten oder in Wäldern: Die Finken gehören hierzulande neben den Drosseln und Meisen zu den häufigen Besuchern. Finken (Fringillidae) sind eine artenreiche Vogelfamilie aus der Ordnung der Sperlingsvögel und der Unterordnung der Singvögel. Die Familie der Finken umfasst weltweit rund 200 Finkenarten, wovon jedoch 14 ausgestorben sind.
Aussehen
Die Größe der Finken variiert je nach Art zwischen einer Länge von 9 bis 26 Zentimeter. Die kleinen bis mittelgroßen Vögel besitzen einen kräftigen Schnabel. Das Federkleid der Finken variiert stark innerhalb der Vogelfamilie. Farblich unterscheiden sich die Arten durch graue, grünliche, bräunliche, sowie auffällige rote, gelbe und blaue Gefiederpartien. Die Finken-Männchen sind in der Regel auffälliger gefärbt als die Weibchen. Was aber alle Finken-arten gemein haben: Sie besitzen zwölf Schwanzfedern und neun Sprungfedern.
Das Winterkleid einiger Finken ist schlichter als deren Brutkleid. Auch der Schnabel ist im Winter etwas heller als im Sommer, wie etwa beim Kernbeißer.
Verhalten und Wissenswertes
In der Finkenfamilie sind die meisten Arten Standvögel. So sind die Vögel hierzulande auch im Winter zu sehen, da sie die kalte Jahreszeit in der Heimat verbringen. Finken sind fast überall auf der Welt vertreten. Mit etwa 70 Finkenarten gibt es in Asien die meisten Arten. Doch auch in Deutschland können viele Finken gesichtet werden: Hierzulande können 14 Arten von Finken angetroffen werden.
Viele Finkenarten bevorzugen offene Landschaften mit Bäumen, weshalb sie bei uns häufig in Gärten oder Parks zu sehen sind. Aber auch in Nadelwäldern oder Laubwäldern sowie tropischen Bergregenwäldern fühlen sich Finken wohl.
Zur Ernährung der Vögel gehören hauptsächlich Früchte, Samen und Knospen. Während der Brutzeit stehen bei manchen Arten aber auch Insekten und Würmer auf dem Speiseplan.
Arten
Zu den bekanntesten Vertretern der Finken gehört der Buchfink. Er gehört zu den häufigsten Vögeln Europas. Doch auch der Grünfink ist in Deutschland sehr häufig anzutreffen. Zu den kleinsten Vertretern der heimischen Finkenvögel zählt der Girlitz.
Im Folgenden findest du eine Übersicht zu fünf häufigen Vertretern der Finkenfamilie.
Buchfink
Der Buchfink ist eine bekannte Art, die das ganze Jahr über bei uns vorkommt. Im Winter bildet er oft Gemeinschaften mit den Bergfinken aus dem Norden. Die Männchen sind rotbraun und fallen durch ihre blaugraue Kappe und die weißen Flügelbinden auf. Bei den Weibchen sehen die Flügel ähnlich aus, allerdings sind die Flügelbinden nicht ganz so ausgeprägt. Ansonsten sind die Weibchen unauffällig braun-grün gefärbt. Buchfinken kommen vor allem in Wäldern, aber auch in baumreichen Parks und Gärten vor. Ihren klaren, schmetternden Gesang mit schnörkel am Ende tragen sie am liebsten auf erhöhten Plätzen vor.
Bergfink
Auf der Suche nach Bucheckern kommen Bergfinken im Winter aus Skandinavien zu uns. Sie bilden riesige, lautstärke Schwärme, unter deren Gewicht sogar Äste abbrechen können. Die Männchen sehen auf den ersten Blick den männlichen Buchfinken ähnlich, unterscheiden sich von ihnen aber durch den tiefschwarzen, glänzenden Kopf. Brust und Schultern sind orange, der Bauch und Bürzel cremeweiß. Auf dem Rücken findet sich ein dunkles Schuppenmuster. Bei den Weibchen ist der Kopf beige gefärbt, die orangenen Bereiche leuchten dafür noch etwas mehr als bei den Männchen. DIe Art gibt einen langgezogenen, hohen Ruf von sich, weshalb sie im Volksmund auch “Quecker” genannt wird.
Grünfink
Dieser Samenfresser zeichnet sich durch eine schmalere Silhouette und das gelblich grüne Gefieder aus. An den Rändern von Flügeln und Schwanz finden sich leuchtend gelbe Farbakzente. Die Handschwingen sind hellgrau mit schwarzen Spitzen. Bis in den Spätsommer hinein lassen die Männchen ihren erst klingelnden und dann langgezogen tschirpenden Gesang ertönen. Auch die Grünfinken bilden große Schwärme, in denen häufig noch andere Finken zu entdecken sind.
Erlenzeisig
Beim Erlenzeisig müsst ihr genau hinschauen, um zum Beispiel die dunklen Längsstreifen an den Flanken zu entdecken. Ein wichtiges Kennzeichen ist auch die schwarze Färbung an Oberkopf und Kinn. Ansonsten ist der Erlenzeisig ebenfalls grün-gelb gefärbt. Sein Schnabel ist weit weniger kräftig als bei seinen Verwandten: Es ist ein eher dünner, spitzer “Pinzettenschnabel”. Sein Gesang ist ein durchdringendes Zwitschern, das mit einem langgezogenen Schnarren endet. Auch er ist ein Samenfresser, der sich unter anderem in Erlen gütlich tut und daher seinen Namen erhielt.
Girlitz
Der Girlitz ist der kleinste Vertreter unserer heimischen Finkenvögel. Das hindert ihn aber nicht daran, seine lauten Triller in baumreichen Parks und Gärten sowie auf alten Friedhöfen erschallen zu lassen. Die Grundfarbe des Gefieders ist ein grünliches Gelb. Wir finden hier wieder einen typisch dicken, stark gebogenen Schnabel vor. Die Männchen haben eine leuchtend gelbe Stirn und kräftige dunkle Striche auf ihren hellen Flanken. Weibchen sind zwar ähnlich, aber deutlich blasser gefärbt.