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Allgemein Beliebt Vogelwelt

Die Finkenfamilie – bunte Zeitgenossen

Die Finkenfamilie – bunte Zeitgenossen

Finken sind sowohl als Haustiere als auch im Garten sehr beliebt. Ihr oft buntes Gefieder sorgt dafür, dass sie schnell erkannt werden. Aber auch ihr voller Gesang trägt zu ihrem Ruf als munterer Zeitgenosse bei. Dabei wird ihre Vielfalt schnell unterschätzt. Was jedoch alle Finken gemeinsam haben und welche Vertreter besonders herausstechen, erfahrt ihr in diesem Artikel. 

Erkennungsmerkmal: der Schnabel

Finken kommen fast auf der ganzen Welt vor, einzig in der Antarktis und auf einzelnen Ozeaninseln sind sie nicht zu finden. Bei uns sind die farbenfrohen Freunde häufig in unseren  Gärten und Wäldern zu beobachten. Sogar in öderen Landstrichen, wie Sand- und Kiesgruben, fühlen sich Finken wohl, sofern die notwendigen Nahrungsquellen vorhanden sind.  

Alle Finkenarten haben eine Gemeinsamkeit: Sie haben einen kegelförmigen Schnabel, mit dem sie mit Vorliebe Samen und Körner aufknacken. Die Schnäbel sind auf den Nahrungserwerb des Vogels angepasst und können verschieden groß ausgeprägt sein. So scheint er beim Kernbeißer einen großen Teil des Kopfes auszumachen. Sein Schnabel ist so stark, dass der Kernbeißer sogar Kirschkerne knacken kann. Im Kontrast dazu steht der Schnabel des Girlitz. Mit seinem zarten Schnabel kann er lediglich kleine Samen und Knospen von Bäumen, Sträuchern und Blumen picken.  

Farbenfrohe Welt der Finken

Finken schillern in den schönsten Farben. Wegen ihres schönen Gefieders und kräftigen Gesangs wurden sie deshalb früher oft in Käfigen gehalten. Heute beobachten wir sie jedoch am liebsten in der freien Natur, wo sie erst richtig zur Geltung kommen. Bei Finken gibt es einen Geschlechtsdimorphismus, wobei die männlichen Vögel im Prachtkleid besonders leuchtende Farben tragen.

Der Buch- und Bergfink sind eher schlichte Vertreter. Beide haben ein fast unscheinbar rotbraunes Gefieder. Der Buchfink trägt dabei ein grünes Bürzel zur Schau und der Bergfink zeigt deutlich seine orangefarbene Brust.

Die männlichen Vertreter des Eigentlichen Gimpel (Pyrrhula pyrrhula) sind besonders gut an ihrer komplett roten Unterseite zu erkennen. Hakengimpel sind in Nordeuropa heimisch und zeigen bei beiden Geschlechtern eine einzigartig schöne Färbung. Die Weibchen sind im ersten Winterkleid gelbgrün gefärbt, während die Männchen karminrot leuchten. Einzig die Flügel sind bei beiden Geschlechtern schwarz mit zwei weißen Flügelbinden.

Finken kommen auch in schönen Gelb- und Grüntönen vor. Der Grünfink ist ein uns bekannter Zeitgenosse, der in Gesamteuropa beheimatet ist. Männchen und Weibchen sind unterschiedlich leuchtend grün und gelb gefärbt. Zeisige, wie der Zitronenzeisig, strahlen auffallend gelb.

Kreuzschnäbel machen ihrem Namen alle Ehre. Die „Zapfenknacker” haben einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus. Weibliche Kreuzschnäbel und Männchen im Jugendkleid sind graugrün gefärbt. Im Alterskleid zeichnen sich die Männchen durch eine auffallend rote Färbung aus. 

Besonderheiten

Finken sind eine wahre Großfamilie, die zur Ordnung der Sperlingsvögel gehören. Weltweit haben sich 211 Arten der Finken ausgebreitet, die nur in der Antarktis und einigen Inseln nicht vorkommen. Dabei haben Finken sehr von der Ausweitung der Landwirtschaft profitiert, da sie durch die Gegebenheiten leicht an Nahrung kommen. 

Auch die uns bekannten und domestizierten Kanarienvögel gehören zur Finkenfamilie und sind aus dem Kanarengirlitz hervorgegangen. Während viele Finken ein milderes Klima bevorzugen, gibt es auch Extremsportler unter den Vögeln. Der Brutplatz des Felsengimpels beispielsweise befindet sich in den Hochgebirgen Europas und Asiens. Im Himalaya fühlt er sich sogar noch auf 5.700 m pudelwohl. 

Auch bei der Nahrungssuche können Finken kreativ werden. Vor allem im Winter hat der Bergfink mit Schnee zu kämpfen. Nach Nahrung sucht er unter der Schneedecke und kann sich Tunnel durch den gefrorenen Schnee graben. Bei der eigenen Suche hat er sich auf Buchecker spezialisiert, er ist aber auch dankbar für andere Samen und Kerne. Diese können wir ihm in einem vogelfreundlichen Garten zur Verfügung stellen. Der Bergfink schließt sich im Winter meistens den heimischen Buchfinken an. Zusammen bilden sie größere Schwärme, um sich in dunklen Winternächten gegenseitig Schutz zu bieten. An ihre Jungen füttern Finken gerne auch Insekten, danach kehren sie zu Sämereien zurück.

Ihr wollt mehr über die Familie der Finken wissen? Wir haben einige besondere Vertreter herausgesucht: der Tigerfink, der Indigofink, der Vampirfink, der Karmingimpel, der Bluthänfling.

Titelfoto von WildPixar auf Pixabay

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