Den Fuchs, eigentlich Rotfuchs, kennt jedes Kind aus Märchen, Fabeln und dem bekannten Lied „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“. Aber was ist eigentlich dran an der Sage vom listigen Gänse stehlenden Meister Reinecke?
Fuchs – Hund oder Katze?
Der Fuchs gehört eigentlich zur Familie der Hundeartigen, erinnert in vieler Hinsicht aber eher an eine Katze. So hat er beispielsweise einen schmalen Körper, einen buschigen Schwanz und katzenartige, bernsteinfarbene Augen. Anderseits erinnern die langen Beine und der schmale Kopf mit der langen Schnauze und den großen Ohren eher an einen Hund. Von diese Zwiespältigkeit abgesehen, zeichnet der Fuchs sich durch ein dichtes Fell aus, das an der Oberseite rostbraun und am Bauch weiß ist. Die Beine des Fuchs’ und die Hinterseiten der Ohren sind dunkel bis schwarz.
Listiger Fuchs
Dass der Fuchs oft als listig bezeichnet wird, hängt mit seinem markanten Gesicht und auch einigen seiner Eigenschaften zusammen. Durch seine Färbung und seinen Körperbau ist der Fuchs in Wiesen gut getarnt, kann gut klettern und sich außerdem durch kleine Löcher schlängeln. Auf diese Weise ist kaum ein Ort vor einem entschlossenen Fuchs sicher. Andererseits steht „listig“ oft für „anpassungsfähig“ und der Fuchs kann sich an nahezu jeden Lebensraum anpassen, lebt sowohl in städtischen Parks als auch im geschlossenen Wald.
Fuchs du hast die Gans gestohlen!
Entgegen des beliebten Kinderliedes ist es eher unwahrscheinlich, dass ein Fuchs eine Gans stiehlt. Der Rotfuchs ernährt sich hauptsächlich von Mäusen oder kleineren Beutetieren wie Junghasen oder Rebhühnern. Dabei jagt er ähnlich wie eine Katze, in dem er sich geschickt anschleicht und mit einem Sprung das Beutetier packt. Je nach Jahreszeit ernähren sich Füchse auch von Beeren oder Kleingetier wie Regenwürmer. Nur im Notfall würde ein Fuchs es mit einer ausgewachsenen Gans aufnehmen obwohl er Küken oder Junggänsen nicht abgeneigt ist.
Wo kann ich den Fuchs beobachten?
Je nachdem, wo der Fuchs aufgewachsen ist, ist er mehr oder weniger scheu. In Parks oder auch auf Zeltplätzen können Füchse leicht beobachtet werden. Im Wald oder wenn der Fuchs Junge hat wird es hingegen schwieriger. Oft wissen Jäger oder Förster, ob und wo ein Fuchs zu finden ist. Fragen Sie einfach nach!
Auf den Spuren des Fuchses
Es gibt ein sicheres Mittel, um herauszufinden, ob ein Fuchs in der Gegend lebt: Man kann den Fuchs leicht an seiner Spur erkennen, da er eine ganz besondere Gangart besitzt: Im schnellen Trab setzt der Fuchs seine Hinterpfoten jeweils in den Abdrücken der Vorderpfoten auf, sodass ein Abdruckabstand von ca. 30 cm entsteht. Die einzelnen Abdrücke ähneln denen eines kleinen Hundes. Beobachten Sie also bei der nächsten Wanderung nicht nur die Baumwipfel, sondern auch den Waldboden – vielleicht stoßen Sie nicht nur auf interessante Vogelarten, sondern auch auf eine Fuchs-Spur.
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