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Grönland und seine Vogelwelt

Grönland und seine Vogelwelt

Obwohl Grönland größtenteils mit Eis bedeckt ist, hat die riesige Insel eine faszinierende Tierwelt zu bieten – bisher wurden stolze 235 Vogelarten nachgewiesen.

Grönland ist 2,2 Millionen Quadratkilometer groß und damit die größte Insel der Welt. Ihre gewaltige Eisschicht ist an manchen Stellen über drei Kilometer dick. Außerdem befindet sich hier der weltbekannte Eisfjord (grönländisch „Kangia“) – ein Gletscher, der pro Tag 30 Meter Eis produziert. In ihm könnte auch der Eisberg entstanden sein, der einst die Jungfernfahrt der Titanic scheitern ließ.

Trotz des vielen Eises gibt es im arktischen Sommer auf Grönland auch freie Randflächen, die mit der skandinavischen Tundra zu vergleichen sind. So konnten sich verschiedenste Vogelarten auf der Insel ansiedeln. 235 kommen in Grönland vor, allerdings nur 60 davon im ganzen Jahr. Viele brüten nur unregelmäßig auf der riesigen Insel oder nutzen sie als Raststation. Zum Vergleich: Vom Schlittenhund abgesehen leben nur acht Landsäugetierarten in Grönland, nämlich Eisbär, Moschusochse, Rentier, Polarwolf, Schneehase, Hermelin und Lemming.

Grönland und seine Vögel

Zu den häufigsten Vogelarten gehören Kolkrabe, Dreizehenmöwe, Eissturmvogel, Steinschmätzer, Schnee- und Spornammer, Eiderente, Eistaucher, Eisente, Odinshühnchen, Wanderfalke und Alpenschneehuhn. Letzteres bildet die Hauptnahrung für den Gerfalken, welcher der größte Echte Falke auf der Welt ist. Er hat sich in großen Teilen Grönlands angesiedelt und erbeutet auch Dreizehenmöwen, Krabbentaucher und junge Schneehasen.

Auch Schneeeulen, die fast nur in Nord- und Nordostgrönland brüten, sind auf andere Inselbewohner angewiesen. Ihre Hauptnahrung sind Lemminge. Die Nagetiere pflanzen sich allerdings nur in bestimmten Jahren so zahlreich fort, dass die Schneeeulen satt werden können. In schlechten Lemming-Jahren geht demnach auch die Zahl der Schneeeulen zurück. Allerdings bringen die Nager heute auch in guten Phasen weit weniger Nachkommen hervor als früher.

Zu den Vogelarten, die große Brutkolonien bilden, gehören Dickschnabellumme, Krabbentaucher und Küstenseeschwalbe. Letztere ist mit ihrer größten Gruppe in der Diskobucht auf Grønne Ejland zu finden. Weit seltener sind Arten wie Trottellumme (Brut im Südwesten Grönlands) und der drollige Papageientaucher (Brutplätze bei Asiaat, Upernavik und Nuuk).

Zu den grönländischen Gänsearten gehören unter anderem Schnee-, Bläss- und Kanadagans. Auch die Weißwangengans ist vertreten und fällt durch ihre besondere Brutstrategie auf. Um das Gelege vor Fressfeinden zu schützen, brütet sie in steilen Felsklippen. Die flugunfähigen Jungen müssen todesmutig in die Tiefe springen, um mit den Eltern auf Nahrungssuche gehen zu können.

Bei den Möwen gehören Polar-, Eis-, Silber-, Mantel-, Sturm- und Heringsmöwe zu den häufigsten Arten. Sehr viel seltener sind Elfenbein-, Bonaparte- und Schwalbenmöwe, die auch nur als gelegentliche Durchzügler auftreten. Ein extrem rarer Brutvogel ist außerdem die hocharktische Rosenmöwe.

Tipps für den Reisenden

Zugegeben: Grönland ist nicht das einfachste Reiseland. Nur wenige Siedlungen sind gut zu erreichen und Straßen gibt es praktisch nicht. Von Kopenhagen aus starten täglich Flüge zum Hauptflughafen von Westgrönland (Kangerlussuaq). Von dort geht es dann mit kleineren Maschinen in die entlegeneren Gebiete der Insel. Um sich bei der Reise möglichst auf die Naturbeobachtung konzentrieren zu können, empfiehlt sich für den Anfang eine organsierte Reise.

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