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Vogelwelt

Treibjagd und Gesang: Wie intelligent sind Pinguine?

Treibjagd und Gesang: Wie intelligent sind Pinguine?

Alle lieben Pinguine. Doch die watschelnden Frackträger sind nicht nur niedlich, sondern faszinieren auch mit ihren Fähigkeiten.

Die Beliebtheit der Pinguine erklärt sich vor allem über den Fakt, dass sie niedlich sind. Die Flügelchen, der Watschelgang – wer kann da schon ungerührt bleiben? Oder um es mit den Worten des Nachrichtensprechers Joe Moore zu sagen: „Es ist praktisch unmöglich, einen Pinguin anzusehen und wütend zu sein.“

Pinguine: Experten bei der Jagd

Trotzdem wissen die meisten Menschen nicht sehr viel über das tägliche Leben der Tiere – oder darüber, wie intelligent sie eigentlich sind. Andere Arten wie Papageien oder Rabenvögel bekommen in dieser Hinsicht sehr viel Aufmerksamkeit. Bei ihnen geht es oft um verblüffende Fähigkeiten, die fast schon Kunststücken ähneln. Aber für die Intelligenz eines Tieres ist nicht unbedingt nur ausschlaggebend, wie gut es mit Bällen oder Stöckchen umgehen kann. Wichtig ist auch, wie gut sich ein Tier im täglichen Überlebenskampf schlägt. Und da sind die Pinguine ziemliche Experten.

Sie jagen zum Beispiel sehr kooperativ. Brillenpinguine, die an der Südspitze Afrikas leben, arbeiten beim Fischfang so effektiv wie möglich zusammen. Sie kreisen einen Schwarm ein und treiben ihn geschickt zur Wasseroberfläche, um die Fische in die Enge zu treiben und leichter schnappen zu können. Das erfordert so einige Fähigkeiten. Die Pinguine müssen sowohl die Bewegungen des Schwarms als auch Signale ihrer Artgenossen im Auge behalten und blitzschnell auf beides reagieren.

Verlässliches Gedächtnis

Viele Pinguinarten haben zudem ein außergewöhnlich gutes Gedächtnis. Sowohl die Adelie- als auch die Zügelpinguine kehren jedes Jahr zum selben Nistplatz zurück. Und hier ist nicht die Region gemeint, sondern exakt der Standort, an dem sie im vorigen Jahr schon ihre Eier gelegt haben. Das ist meist nur ein Stück Boden zwischen mehreren Tausend anderen Pinguinen. Junge Königspinguine finden ihren Platz schon im Alter von zehn Monaten zuverlässig wieder und nutzen dazu unter anderem die Geräusche der Kolonie.

Melodien der Liebe

Generell sind Königspinguine sehr gut darin, einander anhand der Rufe zu erkennen, selbst wenn noch hundert andere Pinguinstimmen erklingen. Diese Fähigkeit, die auch „Cocktailparty-Effekt“ genannt wird, teilen sie sich mit uns Menschen. Sicher habt ihr es auch schon einmal erlebt, dass ihr auf einer lauten Party immer noch die Stimmen eurer Freunde heraushören konntet.

Verpaarte Kaiserpinguine erschaffen sogar ihre eigene Erkennungsmelodie. Mit beiden Seiten des Kehlkopfs werden verschiedene Schwingungen erzeugt, aus denen das unverwechselbare Lied entsteht. Beide Partner üben es zusammen, bevor das Weibchen für vier Monate ins Meer verschwindet, um zu jagen. Wenn die Pinguinfrauen zurückkommen, singt jeder Vogel seine Melodie, so dass sich die Partner in Gewühl wiederfinden können. Auch das Küken lernt schnell einen speziellen Gesang, an dem es seine Eltern erkennen kann.

https://www.instagram.com/p/BziuJ_ygiKZ/

 

Titelfoto: Liam Quinn (Lizenz CC BY-SA 2.0)

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