Jagdfasan – prächtiger Römer
Schon die alten Römer führten den Jagdfasan aus Vorderasien ein und hielten sich die auffälligen Vögel als Nahrungsquelle, aber auch als höfische Zier. Diese Mode wurde nach und nach von verschiedenen europäischen Fürstenhöfen übernommen, Fasanerien und Volieren entstanden. Zum Wildvogel wurde der Fasan allerdings erst im 18. Jahrhundert, als die ersten Tiere für die Jagd ausgewildert wurden. Seither schreitet er auch bei uns über Felder und Wiesen.
Aussehen
Wenn das Wort „Fasan“ fällt, haben sicher die meisten Vogelfreunde ein ganz bestimmtes Bild im Kopf: Ein männliches Tier, langer spitzer Schwanz, kräftiger Körper, bunt gezeichneter Kopf in Blau, Grün und Rot. Tatsächlich sind vom Fasan etwa dreißig Unterarten bekannt, die sich alle mehr oder weniger im Erscheinungsbild unterscheiden. Die Männchen haben die grün-blau schillernde Kopffärbung gemeinsam, die mit der leuchtend roten Gesichtshaut einen auffälligen Kontrast bildet. Zur Brutzeit entwickeln sie Schwellungen über den Augen, die auch Rosen genannt werden, außerdem werden die Wangenlappen dicker. Chinesische Unterarten haben außerdem einen weißen Halsring und werden daher auch „Ringfasane“ genannt. Das Körpergefieder der Männchen setzt sich aus verschiedenen Brauntönen zusammen, je nach Unterart mit verschiedenen Zeichnungen. Immer öfter tauchen allerdings auch Mischformen auf.
Wie so oft in der Vogelwelt tragen die Weibchen ein schlichteres Federkleid, das gut zur Tarnung geeignet ist. Sie sind meist braun mit einer dunkleren Zeichnung und haben manchmal einen unauffälligen weißen Augenring.
Als Hühnervogel besitzt der Fasan auch in etwa diese Größe und kann maximal 1,6 Kilogramm schwer werden.
Vorkommen
Das natürliche Lebensgebiet des Jagdfasans liegt vor allem in Asien und streckt sich bis zum Schwarzen Meer und nach China. Mittlerweile sind viele Arten aber auch in großer Zahl in Europa (Mittleuropa, Italien, Iberische Halbinsel, Großbritannien) zu finden, wo sie in Wildbeständen oder in Gefangenschaft leben und noch immer gejagt werden. Der Hühnervogel gilt aber nicht als gefährdet.
Vogelbeobachtungs-Tipps
Der Jagdfasan fühlt sich in Getreide- und Maisfeldern am wohlsten, die ihm sowohl Nahrung als auch Schutz vor Feinden (beispielsweise Füchse und Greifvögel) oder Störungen bieten. Davon abgesehen ist er auch in Auwäldern oder Gehölzen in der Nähe eines Gewässers zu finden. Fasane sind keine besonders guten Flieger, sie halten sich überwiegend am Boden auf. Erwachsene Tiere besitzen aber manchmal einen Schlafbaum, auf den sie sich zurückziehen können.
Während der Balz, die etwa von März bis Juni dauert, verteidigt jeder Hahn ein eigenes Revier, um darin möglichst viele Hennen halten zu können. So erschafft er sich seinen eigenen Harem und versucht, nach und nach alle seine Hennen zu begatten. Sind alle mit der Brut beschäftigt, bleibt der Hahn nur in den seltensten Fällen vor Ort, um die Hennen dabei zu unterstützen.
Mit Glück könntet ihr ein Fasanennest entdecken, das sich meist in Erdmulden am Rande von Dickichten befindet und eher spärlich mit Pflanzenmaterial ausgekleidet wird. Seht ihr etwa 8 bis 12 olivbraune Eier, könnte hier ein Fasanenharem in der Nähe sein. Manchmal kann auch der laute, resolute Ruf des Hahns vernommen werden, eine Art gök-göök.
Foto: Kev Chapman (Lizenz: CC BY 2.0 – Bildausschnitt vom Original geändert) / flickr.com