Ein Komposthaufen ist in vieler Hinsicht eine gute Sache: Eure Abfälle werden wiederverwertet, eure Erde aufbereitet und euer Garten mit Vögeln belebt. Mit unserer Anleitung könnt ihr billig und ohne viel Aufwand einen Kompost anlegen.
Kompost selber bauen: Materialien
Generell eignet sich jede Jahreszeit, um einen Kompost anzulegen. Wenn ihr vorher etwas Kompostmaterial ansammeln wollte, eignen sich Sommer und Herbst jedoch am besten, da ihr dann am meisten Küchen- und Gartenabfälle habt. Für den Bau des Komposts gibt es verschiedene, unterschiedlich kostspielige Lösungen. Am billigsten ist ein selbst gebauter Komposthaufen, am teuersten ist ein gekaufter Thermokomposter. Letzterer hat den Vorteil, dass er schneller arbeitet und zudem Gerüche und Ungezieferbefall eindämmt.
Die einfachste und günstigste Variante ist ein simpler aufgeschichteter Haufen mit einer Einzäunung. Die quadratische Umrandung kann aus Holzlatten oder aus einem etwas robusteren Drahtgitter bestehen. Die Größe könnt ihr frei wählen, ein vernünftiger Normwert sind 1×1 Meter.
Komposthaufen Bauanleitung
Boden: Der Kompost sollte in direktem Kontakt mit dem Erdreich stehen, damit zersetzende Mikroorganismen in den Haufen eindringen können. Ist der Boden in eurem Garten allerdings sehr schwer, solltet ihr etwas Erde ausheben und eine circa 20 Zentimeter dicke Schicht Sand oder Lehm einfüllen. So verhindert ihr Staunässe.
Unterste Schicht: Die Basis des Komposthaufens bilden grobe Materialien wie Reisig und Heckenschnitt. Diese sind Luft- und Wasserdurchlässig und fördern somit die Verrottung.
Mittlere Schicht: Auf die Grobschicht bring ihr eure kleineren Garten- und Küchenabfälle auf. Damit diese Schicht nicht zu feucht wird, solltet ihr sie mit Stroh und trockenem Material durchmischen.
Zwischenlagen: Optional könnt ihr zwischen den Küchenabfällen dünne Schichten Kompostbeschleuniger einstreuen. Diesen kauft ihr entweder im Gartenmarkt, oder ihr verwendet Gesteinsmehl und Kalk dazu.
Abdeckung: Um Austrocknen zu verhindern, deckt ihr den Kompost mit Stroh oder Grasschnitt ab. Sollte der Kompost zu feucht sein, hilft ein Vlies als Abdeckung.
Tipps und Tricks: Richtig kompostieren
Für einen funktionierenden Komposthaufen ist die Verteilung der Feuchtigkeit sehr wichtig. Damit euer Kompost weder zu feucht noch zu trocken wird, solltet ihr auf die Wahl des Standorts achten. Ideal ist windgeschützter Halbschatten, zum Beispiel unter Bäumen. Achtet bei der Platzwahl auch auf eure Nachbarn. Da der Kompost im Sommer unter Umständen stinkt und auch kein so schöner Anblick ist, sollte er nicht zu nah an Sitzplätzen und Terrassen stehen. Manchmal gibt es sogar Vorschriften zum Standort des Kompostes nahe Grundstücksgrenzen.
Das darf in den Kompost: Natürliche Küchenabfälle, Obst und Gemüse, Tee- und Kaffeesatz, Eierschalen, Gartenabfälle, Stroh, Holzspäne, Mist und Jauche. Alle Kompostmaterialen sollten möglichst kleingeschnitten sein.
Das darf NICHT in den Kompost: Fleisch, Knochen, chemisch behandelte Lebensmittel (z.B. Zitrusschalen), gekochte Essensreste, samentragende Kräuter (z.B. Brennnessel, Vogelmiere), kranke Pflanzenteile.
Wenn der Komposthaufen stinkt, dann solltet ihr ihn am besten umsetzen oder mit grobem, trockenen Material durchmischen. Ist er zu trocken, dann fügt feuchtes Material oder Wasser hinzu. Wenn euer Kompost von Fliegen und Ungeziefer heimgesucht wird, könnt ihr ihn mit einer Lage Gartenerde abdecken.
Nutzen von Komposterde
Bei richtiger Pflege entsteht nach 3 bis 4 Monaten des Kompostierens Rohkompost, der auch schon sehr nährstoffreich ist und etwa als Mulchdecke verwendet werden kann. Nach 9 bis 12 Monaten entsteht fertiger Kompost, der wertvolle Nährstoffe enthält und die Bodenstruktur verbessert. Besonders sinnvoll erweist er sich bei trockenen, sandigen und lehmigen Böden. Die beste Verwendungszeit für Kompost sind Frühjahr und Herbst. Für die Aussaat ist Kompost zwar nicht geeignet, aber gemischt mit Erde und Sand ergibt er eine gute Blumenerde. Und ein weiteres Plus: Durch die im Kompost lebenden Insekten lockt ihr mit einem Komposthaufen viele Vögel in euren Garten.
Foto: © Erika Hartmann / pixelio.de